DLV-Athleten mit Power bei Hallen-EM in Prag

Prag (dpa) - Drei Tage - sechs Chancen. Von den 39 deutschen Leichtathleten bei der Hallen-EM am Wochenende in Prag kann sich ein Sextett berechtigte Medaillenhoffnungen machen. Eine Gold-Bank ist wieder Kugelstoß-Ass David Storl.

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Auch ohne Stabhochsprung-Weltmeister Raphael Holzdeppe, Kollegin Silke Spiegelburg und Kugelstoß-Europameisterin Christina Schwanitz will das DLV-Team für Furore sorgen. Vor zwei Jahren gab es bei der Hallen-EM in Göteborg fünf Medaillen: Eine goldene für Schwanitz, dazu je zweimal Silber und Bronze.

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Medaillenkandidaten des DLV - Männer:

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DAVID STORL (SC DHfK Leipzig):

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Die erste Goldmedaille bei internationalen Meisterschaften unterm Hallendach ist überfällig: Der 24 Jahre alte Sachse gilt als Favorit, mit 21,26 Metern holte er sich bei seinem Comeback auf Anhieb den nationalen Titel. Weiter hat in diesem Winter noch kein Europäer die Kugel gewuchtet. „Ich denke nicht, dass das hier das Ende der Fahnenstange war“, meinte Storl bei den deutschen Meisterschaften vor knapp zwei Wochen in Karlsruhe. Nach seiner Knie-Operation konnte der Schützling von Trainer Sven Lang 156 Tage keinen Wettkampf bestreiten. Nun winkt dem zweimaligen Freiluft-Weltmeister das erste Hallen-Gold. (Europäische Hallenbestenliste 2015: 21,26 Meter - Platz 1)

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HOMIYU TESFAYE (LG Eintracht Frankfurt):

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Wer soll ihn schlagen? Deutschlands größte Mittelstrecken-Hoffnung startet als Top-Favorit über 1500 Meter. Und mit der Empfehlung, in diesem Winter schon zweimal den nationalen Rekord gebrochen zu haben. Mit seinen 3:34,13 Minuten ist er sogar die Nummer 1 in der Welt. „Die anderen Jungs haben mich jetzt natürlich im Auge, weil ich so schnell gelaufen bin“, sagte der gebürtige Äthiopier. „Da muss ich aufpassen. Dennoch ist mein Ziel, die Goldmedaille zu holen.“ Seit Juli 2013 startet Tesfaye für Deutschland, bei der WM 2013 und der EM 2014 wurde der schnelle Schüler jeweils Fünfter. (Europäische Hallenbestenliste 2015: 3:34,13 Minuten - Platz 1)

LUCAS JAKUBCZYK (SCC Berlin):

Kurzsprint ist Millimetersache - eine Hundertstel kann über Gold oder Blech entscheiden. Sportstudent Jakubczyk hat sich für Prag viel vorgenommen, ohne Wackler am Start wie zuletzt in Karlsruhe kann der Berliner ganz vorn landen. Diesmal will der 29-Jährige beim internen Dreikampf mit den Wattenscheidern Christian Blum und Julian Reus vorn sein. Bei den „Deutschen“ musste er sich Hallenmeister Blum noch hauchdünn geschlagen geben. Das Trio hat genau die gleiche Bestzeit: 6,56 Sekunden - drei Hundertstel fehlen zum deutschen Rekord. Doch der interessiert den EM-Fünften Jakubczyk nicht: „Dafür kann ich mir nichts kaufen.“ (Europäische Hallenbestenliste 2015: 6,58 Sekunden - Platz 6)

Medaillenkandidaten des DLV - Frauen:

VERENA SAILER (MTG Mannheim):

Beim Sieg in Karlsruhe stellte sie ihre persönliche Bestzeit ein: Mit 7,12 Sekunden ist Verena Sailer in diesem Winter die zweitbeste 60-Meter-Sprinterin Europas. Und die Überraschungs-Europameisterin von 2010 hat auch mit 29 Jahren noch nicht genug. „In Prag ist das Ziel, meine Form auf die Bahn zu bringen. Ich fahre zur EM, um mein Ding zu machen“, sagte die Studentin. „Zeiten interessieren mich gar nicht so.“ Vor sechs Jahren sprintete sie bei der Hallen-EM in Turin zu Bronze - im Finale fehlten der flinken Frau nur 4 Hundertstel zur Goldmedaille. (Europäische Hallenbestenliste 2015: 7,12 Sekunden - Platz 2)

LISA RYZIH (ABC Ludwigshafen):

Die Generalprobe lief perfekt für die 26-Jährige: Vor gut einer Woche verbesserte Ryzih in Metz ihre persönliche Hallen-Bestmarke gleich zweimal: Von 4,65 Meter auf 4,67 und dann sogar auf 4,72 Meter. Erst beim deutschen Hallenrekord von 4,78 Meter war Endstation. In Prag braucht die Psychologie-Studentin aber gute Nerven, um auch unterm Hallendach ihre erste EM-Medaille zu erobern. Bronze gab's schon 2010 unter freiem Himmel in Barcelona. „Bei der EM ist das Wichtigste, erst einmal das Finale zu erreichen. Ich traue mir auch noch höhere Höhen zu“, hatte Ryzih schon nach ihrem Sieg bei den deutschen Meisterschaften in Karlsruhe gesagt. (Europäische Hallenbestenliste 2015: 4,78 Meter - Platz 4)

SOSTHENE MOGUENARA (TV Wattenscheid):

6,68 Meter in Karlsruhe, 6,75 Meter in Malmö. Wenn sie in Prag noch einen draufsetzt, kann Sosthene Moguenara von einer Medaille träumen. „Bei der Hallen-EM ist das Finale das Ziel“, sagte die 25-Jährige vom TV Wattenscheid nach ihrem Titelgewinn in der Karlsruher Messehalle. Nur eine internationale Medaille fehlt der Weitspringerin noch. Bei der Freiluft-EM 2012 in Helsinki verpasste sie Bronze um einen einzigen Zentimeter. In der Prager O2-Arena ist ein Podestplatz diesmal drin: Mit 6,86 Metern hatte sie schon am 11. Januar eine Duftmarke gesetzt. Mit dieser Weite wäre sie diesmal vorn dabei. (Europäische Hallenbestenliste 2015: 6,86 Meter - Platz 2)

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