Bayer wird Europameister im Weitsprung: 8,34 Meter

Helsinki (dpa) - In einer Zitterpartie hat Weitspringer Sebastian Bayer den Europameistertitel in Helsinki gewonnen.

„Nach zwei ungültigen Sprüngen hatte ich die große Flatter“, bekannte der 26-Jährige, der nach zwei Hallen-Europameistertitel auch bei der Freiluft-EM in Helsinki mit der Siegerweite von 8,34 Meter triumphierte. „Vom Kopf her war es der anstrengendste Wettkampf, den ich je gehabt habe“, sagte Bayer. Damit tritt er die Nachfolge des Ludwigshafeners Christian Reif an, der verletzt hatte passen müssen.

Der Spanier Luis Felipe Méliz lag bis zum vierten Versuch mit 8,21 Meter vorn und wurde Zweiter vor dem Schweden Michael Tornéus (8,17). Dann gelang dem Deutschen nach zwei Sicherheitssprüngen über 8,03 und 8,09 Meter endlich ein Satz über 8,33 Meter. Im letzten Durchgang legte er noch einen Zentimeter zu. „Wahnsinn! Im Moment bin ich platt, aber die Freude kommt sicher noch“, meinte Bayer, dessen Freundin und Hürdensprinterin Carolin Nytra wegen Verletzung auf die EM verzichtet hatte.

Der gebürtige Aachener hat damit seine erste Medaille bei einer großen internationalen Freiluft-Meisterschaft gewonnen. Bisher hatte er vor allem unter dem Hallendach aufgetrumpft. Vor drei Jahren bei der Hallen-EM sorgte er für Furore: In Turin holte sich Bayer mit dem Europarekord von 8,71 Metern überraschend den Titel, 2011 eine weitere EM-Goldmedaille.

„Um bei Olympia ganz vorne dabei zu sein, da braucht man mit Sicherheit eine goldene Stunde“, weiß Bayer. Die Vorzeichen für London sind nicht schlecht. Der vierfache Weltmeister und Olympiasieger von 2004, Dwight Phillips (USA), fällt nach einer Achillessehnenoperation für die Sommerspiele aus. Derzeit führt der Brite Greg Rutherford mit 8,35 Metern die internationale Bestenliste an - eine für Bayer erreichbare Weite. „Der EM-Titel wird mir viel Rückenwind für Olympia geben“, hofft er.

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