Labbadias Rückkehr ist nur Teil der Brisanz

Bundesliga: Leverkusen empfängt den HSV – Tabellen-Nachbarn auf hohem Niveau.

Leverkusen. Patrick Helmes war genervt, Renato Augusto auch, weitere Spieler von Bayer Leverkusen hatten die Nase voll, und Geschäftsführer Wolfgang Holzhäuser trat verbal noch diverse Male nach: Die Ära Bruno Labbadia in Leverkusen war zum Ende der vergangenen Saison daran gescheitert, dass der Trainer einen Großteil seiner Spieler mit Detailversessenheit, Ehrgeiz und Sturheit verprellt hat.

Am Sonntag (17.30Uhr) kommt Labbadia mit dem Hamburger SV erstmals zurück nach Leverkusen, und es wird spannend zu beobachten sein, wie das Publikum in der BayArena auf ihn reagiert. Zumal Labbadia auch in Hamburg nicht mehr unumstritten sein soll: Laut "Kicker" gehe es verschiedenen HSV-Spielern auf die Nerven, dass der Trainer die Übungen oft für lange Monologe unterbreche.

Geht es nach Jupp Heynckes, der die Post-Labbadia-Ära eröffnet hat, spielt dieser Aspekt keine Rolle. "Man soll im Leben nicht nachkarten", sagt er gönnerhaft, aber überzeugt. Er habe nicht bemerkt, dass Labbadia Thema bei seinen Spielern sei. "Und das", findet Heynckes, "ist auch richtig so, weil dieser Fakt hinter dem sportlichen Wert dieser Partie zurücksteht." Dass Patrick Helmes unter der Woche dem Boulevard gesagt hat, Labbadia sei "Extra-Motivation", wird Heynckes dennoch wahrgenommen haben. Helmes bleibt trotz seines Tores in Nürnberg "höchstwahrscheinlich unser Joker".

Die Konzentration nach der ersten Saison-Niederlage in Nürnberg (2:3) soll sich nicht auf Personen richten. Wichtig ist das System, die Besinnung auf die Stärken. Findet Heynckes, der "mindestens ein Unentschieden" will. Daniel Schwaab und Tranquillo Barnetta werden für die gelbgesperrten Stefan Reinartz und Toni Kroos spielen. "Für uns ist es das Spiel des Jahres", sagt Holzhäuser. Das wäre es vielleicht selbst ohne Labbadia.

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