Kromm will bei Volleyball-Final Four überraschen

Berlin (dpa) - Robert Kromm ist das Gesicht und der Erfolgsgarant des deutschen Volleyball-Meisters Berlin Volleys. Der 31-Jährige hat an Olympischen Spielen teilgenommen, die nationalen Titel 2004, 2013 und 2014 schmücken seine Erfolgschronik.

Kromm will bei Volleyball-Final Four überraschen
Foto: dpa

Doch ein „absoluter Höhepunkt seiner Karriere“ steht für den international erfahrenen Star an diesem Wochenende an: das Finalturnier in der Champions League in eigener Halle. „Zwar haben wir viel erreicht, aber das Final Four ist noch mal die Kirsche auf der Torte“, bekannte der frühere Nationalspieler.

Erstmals wird das prestigeträchtige Turnier der europäischen Königsklasse in Deutschland ausgerichtet. Der Gastgeber hat nur Außenseiterchancen, im Halbfinale ist das russische Topteam Zenit Kasan klarer Favorit. Mit den Fans im Rücken sei jedoch immer ein Sieg möglich, behauptete Kromm.

Aus familiären Gründen und um „endlich um Titel mitspielen und sich in der Champions League mit den besten Mannschaften der Welt messen zu können“ kehrte der 2,12 Meter große Außenangreifer 2012 in die Hauptstadt zurück. Von Schwerin war er über den VC Olympia Berlin, und den SSC Berlin für sieben Jahre als Profi nach Italien und Russland gegangen. Im Ausland „war ich überwiegend in mittelklassigen Clubs, die nie eine Chance auf Meisterschaft oder internationale Wettbewerbe hatten“, sagte Kromm.

Volleys-Macher Kaweh Niroomand lockte ihn zurück an die Spree. Kromm, der für seine Lebensgefährtin, seinen Sohn und seine Mutter ein Haus in Grevesmühlen baute, nahm in Berlin finanzielle Einbußen in Kauf.

Aus Sicht des Hauptstadtclubs war der Wechsel ein Glücksgriff. Mit ihm bezwangen die Berliner den Rekordmeister und großen Rivalen VfB Friedrichshafen zwei weitere Male im Kampf um die nationale Krone. In der europäischen Königsklasse untermauerten die Volleys ihr Vorhaben, näher an die Topclubs heranzurücken. Kromm ist stets ein Kandidat für die Auszeichnung des besten Spielers. Oft versuchen die Kontrahenten, ihn mit gezielten Aufschlägen zu zermürben und zu Fehlern zu verleiten. „Das muss man abkönnen“, sagt er abgeklärt.

Schwerer zu knabbern hatte er daran, dass er aus dem Nationalteam aussortiert wurde. Nach einer Erkrankung berücksichtigte ihn Bundestrainer Vital Heynen nicht für die Olympischen Spiele 2012 in London. Im folgenden Jahr wurde Kromm als wertvollster Bundesliga-Spieler ausgezeichnet, im WM-Aufgebot 2014 fehlte er dennoch. Das verwundert aber wenig, schließlich hat sich Kromm auch aus familiären Gründen leise vom Nationalteam verabschiedet.

So war er eben nicht dabei, als das deutsche Nationalteam in Polen mit Rang drei den größten Coup seit mehr als 40 Jahren gelang. Die Berlin Volleys möchten ihren Außenangreifer dagegen nicht missen. „Wir sind froh, dass wir ihn haben“, sagte Niroomand.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort