Laura Philipp Dritte Kienle-Dämpfer: Podest bei 70.3-WM verpasst

Chattanooga (dpa) - Mit herunterhängenden Armen schleppte sich Sebastian Kienle ratlos und enttäuscht über die Ziellinie. Der Härtetest für die Hawaii-Mission endete für den 33 Jahre alten deutschen Triathlon-Star nicht mal auf dem Podest.

Laura Philipp Dritte: Kienle-Dämpfer: Podest bei 70.3-WM verpasst
Foto: dpa

Rund einen Monat vor der Ironman-WM kam Kienle bei der Weltmeisterschaft über die Halbdistanz nur auf den fünften Platz, nachdem Laura Philipp tags zuvor in Chattanooga im US-Bundesstaat Tennessee Bronze hatte bejubeln dürfen.

Den Titel bei den Männern sicherte sich Javier Gomez. Der fünfmalige Kurzdistanz-Champion aus Spanien sorgte auf der anspruchsvollen finalen Laufstrecke für die Entscheidung und seinen zweiten Halbdistanz-Titel nach 2014. Zweiter wurde der Amerikaner Ben Kanute vor dem Briten Tim Don. Kienles Landsmänner Maurice Clavel und Andreas Dreitz belegten die Plätze sechs und acht.

Für Kienle wurde es in der Gesamtzeit von 3:54:46 Stunden nichts mit dem dritten Titel über die Distanz von 1,9 Kilometern Schwimmen, 90 Kilometern Radfahren und 21,1 Kilometern Laufen nach 2012 und 2013 - der Traum vom möglichen Titeldoppel ist auch schon dahin. Nachdem er vor einem Jahr bei der WM in Australien auf den letzten Metern um zwei Sekunden von Lokalmatador Tim Reed geschlagen worden war, fiel die Entscheidung zu Kienles Ungunsten diesmal früher.

Schon nach dem Schwimmen im Tennessee River mit den ersten rund 900 Metern gegen die Strömung (Kienle: „Wie Bergauf-Schwimmen“) sah es schlecht aus. Der deutsche Mitfavorit lag 4:11 Minuten hinter Kanute, Gomez lag nur fünf Sekunden zurück.

Auf dem Rad drehte Kienle auf, leistete sich zwischenzeitig ein Duell mit Clavel um Platz zwei. Auf Kanute fehlten ihm beim zweiten Wechsel 3:50 Minuten, auf Gomez hatte er da 26 Sekunden Vorsprung. Auf der Halbmarathon-Strecke musste er Gomez und Don ziehen lassen. Womöglich hatte die brachiale Aufholjagd auf dem Rad zuviel Kraft gekostet.

So blieb es bei der einen deutschen WM-Medaille durch Philipp. Die 30-Jährige Heidelbergerin musste sich in 4:19:40 Stunden nur der überragenden Ironman-Weltmeisterin Daniela Ryf bei deren drittem Halbdistanz-Titel und der Britin Emma Pallant geschlagen geben. „Es war ein großartiges Rennen, ich hatte nie erwartet, hier aufs Podium zu kommen“, sagte Philipp, die nach vier 70.3.-Siegen in diesem Jahr aber als Mitfavoritin bereits am Vortag an den Start gegangen war.

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