Keine heile Welt mehr in Hoffenheim

Nagelsmann ärgert sich über Pfiffe — Aus für Hansi Flick.

Sinsheim. Erst verweigerten die gnadenlos ausgepfiffenen Profis von 1899 Hoffenheim den Gang in die Kurve, dann legte der Trainer verbal nach: Die Risse in der heilen Fußball-Welt im Kraichgau sind nach dem 1:1 im Baden-Derby der Fußball-Bundesliga gegen den SC Freiburg deutlich sichtbar geworden. „Wir hatten uns heute mehr Unterstützung erhofft“, erklärte TSG-Coach Julian Nagelsmann.

Auch wenn die Hoffenheimer vor 30 150 Zuschauern in der ausverkauften Rhein-Neckar-Arena keine schmackhafte Fußball-Kost boten, brachte Nagelsmann kein Verständnis für die Pfiffe der TSG-Anhänger auf. „Wir waren in dieser Saison nie schlechter als Neunter. Wenn man ab Platz neun schon anfängt zu pfeifen, wird es eng“, sagte der 30-Jährige und schob die rhetorische Frage nach: „Was machen denn die Fans der Mannschaften, die hinter uns stehen? Da muss es ja eine Steigerung geben. Der Zehnte läuft beim ersten Rückpass aufs Feld? Der Elfte nimmt einen Spieler mit nach Hause? Der Zwölfte macht den Mannschaftsbus kaputt?“

Es knirscht aber auch hinter den Kulissen. Nach Informationen der „Bild am Sonntag“ ist das Aus für Geschäftsführer Hansi Flick endgültig besiegelt. Flick, der seinen 53. Geburtstag am Samstag nicht im Stadion feierte, soll seinen Dienstwagen bereits abgegeben haben und den bis 2022 gültigen Vertrag in den kommenden Tagen auflösen. Der ehemalige DFB-Sportdirektor hatte die Stelle erst im Sommer 2017 angetreten. Im internen Machtkampf zog der frühere Assistent von Bundestrainer Joachim Löw, der dem Verein eine neue Führungsstruktur verpassen wollte, nun wohl den Kürzeren. dpa

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