Katarina Witt: „Nicht auf Fehlern herumreiten“

Lausanne (dpa) - München hat die Mammutarbeit vollbracht und das Bewerbungsbuch für die Winterspiele 2018 beim Internationalen Olympischen Komitee (IOC) in Lausanne abgegeben.

„Wir sind ganz schön stolz, dass wir ein richtig gutes Resultat mit dem Buch vorgelegt haben“, sagte Katarina Witt, Kuratoriums-Vorsitzende der Kandidatenstadt München, in einem dpa-Interview. Auf der Zielgeraden will sie mit ihrem Team weiter Gas geben. Mitbewerber sind Annecy (Frankreich) und Pyeongchang (Südkorea). Die Entscheidung über die Vergabe treffen etwa 115 IOC-Mitglieder auf der IOC- Vollversammlung am 6. Juli im südafrikanischen Durban.

Welche Bedeutung hat für Sie die Abgabe des Olympia-Bewerbungsbuchs beim IOC?

Witt: „Es war ein besonderer Moment, auch wenn es eher ein formaler Akt gewesen ist. In dem Buch steckt aber auch sehr viel Arbeit drin. Deshalb sind wir auch ganz schön stolz, dass wir ein richtig gutes Resultat in dem Buch vorgelegt haben, an dem 100 Leute gearbeitet haben.“

Zurücklehnen können sich die Münchner Bewerber bis zur IOC- Vollversammlung am 6. Juli in Durban nicht. Gilt es nun, keine Fehler mehr zu machen oder noch etwas glänzen zu wollen?

Witt: „Die Arbeit wird, je näher der Juli kommt, intensiver werden, was die Überzeugungsarbeit den Entscheidern gegenüber betrifft. Und wir werden weiter um die Zustimmung in der Bevölkerung werben. Dazu haben wir mit großartigen Events wie der Ski-WM in Garmisch- Partenkirchen, der Bob-WM in Königssee und der Eisschnelllauf-WM in Inzell gute Gelegenheiten. Ich werde mich mindestens 100 Prozent engagieren.“

Alle drei Olympia-Kandidaten hatten schon im Verlauf der Bewerbung Krisen. München musste den Rücktritt von Willy Bogner und die Proteste von Grundbesitzern verkraften. Auch in Annecy gab es einen Führungswechsel, Pyeongchang wurde vom IOC verwarnt. Ist so etwas unvermeidbar bei einer Olympia-Bewerbung?

Witt: „Wo gehobelt wird, fallen auch Späne. Es macht keiner wissentlich einen Fehler, und man lernt aus Fehlern. Man muss aber auch nicht immer auf den Fehlern herumreiten.“

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