Judoka Ole Bischof nimmt Olympia in Angriff

Köln (dpa) - Aller Anfang ist schwer, doch nach seiner langwierigen Schulterverletzung will Judo-Olympiasieger Ole Bischof endlich sein Traumziel London 2012 in Angriff nehmen. „Bei Olympischen Spielen kribbelt es natürlich immer“, beschreibt der 31-jährige Athlet seine Vorfreude auf das Ereignis.

Doch auch der Peking-Gewinner muss sich erst einmal qualifizieren: Punktesammeln ist angesagt. „Ich habe fast ein halbes Jahr nicht gekämpft, da kann man eben keine Punkte machen“, sagte er vor seinem Comeback beim Masters in der aserbaidschanischen Hauptstadt Baku am Wochenende.

Nach seinem Gold-Coup von 2008 hatte es Bischof ruhiger angehen lassen und zunächst nur von Jahr zu Jahr gedacht. Mit Erfolg: Immerhin gab es für den in Köln lebenden Mattenkämpfer 2009 mit Bronze die erste WM-Medaille. Doch im vergangenen Jahr, in dem Bischof sein Augenmerk zunächst auf sein Volkswirtschaftsstudium legte, lief es weniger gut.

Bei der WM in Tokio gab es für den Routinier die Enttäuschung: In seinem zweiten Vorrundenkampf kam gegen den früheren niederländischen Weltmeister Guillaume Elmont nach nur 66 Sekunden das Aus. „Natürlich bin ich Mitfavorit gewesen, und natürlich hatte ich mir mehr erhofft“, räumte Bischof später ein.

Bischof verlor kein Wort über seine Schulterprobleme, die ihn seit Monaten plagten. Nach dem WM-Kampf im September stand Bischof dann nur noch beim Europacup-Endturnier für den TSV Abensberg auf der Judo-Matte, bei der deutschen Mannschaftsmeisterschaft mussten die Niederbayern ohne den Olympiasieger auskommen. „Es ist noch nicht optimal verheilt. Ich will da reinen Tisch haben“, erklärte der Peking-Goldmedaillengewinner.

Nun hat er seine Zwangspause beendet: Mit dem Masters in Baku steht Bischofs erster Wettkampf des vorolympischen Jahres an. „Es geht für mich jetzt um den Einstieg. Ich weiß gar nicht, wie meine Form ist. Ich muss mich erst einmal wieder selber einschätzen können.“

Danach geht es Schlag auf Schlag: Mitte Februar der Heimauftritt beim Grand Prix in Düsseldorf, an Ostern die EM in Istanbul und Ende August die WM in Paris. „Der Countdown läuft. Es sind ja nur noch eineinhalb Jahre“, rechnet Bischof vor.

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