Interview: „Eigentlich müsste ich spielen“

Stephan Loboué – in Fürth gefeiert, in Afrika verschmäht.

Fürth. Stephan Loboué (28) ärgert sich. Der Torhüter des Fußball-Zweitligisten SpVgg Greuther Fürth ist in der Form seines Lebens. Doch die Tür zur ivorischen Nationalmannschaft ist derzeit zu. Trotzdem hofft der vierfache Nationalspieler, dessen Vater von der Elfenbeinküste stammt, bei der WM 2010 spielen zu können.

Stephan Loboué: Ich denke nicht, dass es sportliche Gründe sind. Ich glaube, es hängt damit zusammen, dass ich aus Deutschland komme und nicht in der Elfenbeinküste aufgewachsen bin. Ich bin dort halt ein Deutscher. Es ist traurig, dass die Leute so denken, aber es ist nun einmal so. Das ist Politik.

Loboué: Nun ja, die Hoffnung stirbt zuletzt. Was ich tun kann ist, weiterhin starke Leistungen bringen. Dann wird man sehen, ob es klappt. Aber mein Leben würde auch weiter gehen, wenn ich nicht dabei sein sollte. Es wäre schade, denn mit der WM würde ein großer Traum von mir in Erfüllung gehen.

Loboué: Bis Weihnachten werde ich ein Gespräch suchen. Dann werde ich sehen, ob ich überhaupt noch zur Verfügung stehen will oder ob ich sage, es war eine tolle Zeit und das war’s. Wenn ich das Gefühl habe, dass ich gemocht und gebraucht werde, dann stehe ich zur Verfügung, ansonsten ist das Thema dann für mich erledigt.

Loboué: Es wäre natürlich vermessen zu sagen: Ich bin hier der Chef, ich bin der beste. Fakt ist aber: Der erste Torwart ist kein schlechter, obwohl ich im Vergleich mit ihm eigentlich spielen müsste. Auf jeden Fall kann mir aber keiner erzählen, dass die Nummer zwei und drei auf meinem Niveau spielen. Das ist lächerlich.

Loboué: Ich denke, dass René Adler die Nummer eins sein wird, wenn er auf diesem Niveau bleibt wie zurzeit. Robert Enke hätte ich an Nummer zwei gesehen, dort sehe ich jetzt Tim Wiese. Manuel Neuer würde ich als dritten Torhüter mitnehmen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort