Hockey-Trio reizt Indien-Abenteuer und Nebenverdienst

Hamburg (dpa) - Es locken Moneten und magische Momente: Für drei Hockey-Asse aus Hamburg beginnt das neue Jahr in einer anderen Welt.

Welthockey-Spieler Moritz Fürste und seine Nationalteam-Kollegen Nicolas Jacobi und Oskar Deecke machen sich im Januar nach Indien auf, um einen Monat lang für gutes Geld und auf höchstem Niveau in der neu gegründeten Hockey India League zu spielen. Denn genau dafür wurden sie von den beteiligten Clubs Mitte Dezember aus einem Pool von 250 interessierten Hockey-Cracks wie auf einem Basar ersteigert.

„Das wird sportlich mit Sicherheit ein Highlight, denn dort werden viele internationale Topstars vertreten sein, wenn auch leider nur wenige Deutsche“, betont Nationaltorhüter Jacobi. Der Schlussmann vom Uhlenhorster HC Hamburg hebt bewusst die sportliche Herausforderung hervor, er verhehlt nebenher aber auch den finanziellen Anreiz nicht. Das ist kein Wunder: Denn auch als Leistungsträger erhält er beim Bundesliga-Spitzenclub UHC kaum mehr als eine Aufwandsentschädigung.

Die Delhi Waveriders ersteigerten den nach dem erneuten deutschen Olympiasieg in London zur Nummer eins aufgestiegenen Keeper für die vom 14. Januar bis 10. Februar geplante Profi-Liga-Runde für 50 000 US-Dollar - viel Geld selbst für ein Hockey-Ass wie Jacobi, denn er kann die für ihn ungewohnt hohe Summe einstreichen. „Man kann mit Hockey Geld verdienen. Aber auch die Erfahrung, das Land mal zu leben, reizt mich“, erklärt der 25-Jährige. Er spielt in Indien mit dem gebürtigen Hamburger Nationalspieler Deecke im selben Club.

Deutscher Top-Verdiener wird der erst kürzlich bei der Champions Trophy zum Weltspieler 2012 gekürte Moritz Fürste sein. Das UHC-Urgestein, derzeit vom Club de Campo Madrid in Spanien engagiert und auch bezahlt, erhielt beim Draft für die Zusammenstellung der fünf durch Weltklasse-Spieler verstärkten Teams von den Ranchi Rhinos mit 75 000 US-Dollar immerhin das zweithöchste Gebot. Das höchste Salär streicht demnach der indische Stürmerstar Sardar Singh (78 000) ein. Australiens Topstar Jamie Dwyer (60 000) tritt für die Jaypee Punjab Warriors an. Und der jahrelang in Hamburg engagierte niederländische „Oldie“ Teun de Nooijer (66 000) wurde von den Uttar Pradesh Wizards verpflichtet.

Die Spiele der Hockey-India-Profiliga finden in mehreren Städten statt, sodass die Akteure auch die Kultur kennenlernen werden. Sofern alles mit der Organisation im Land des Rekord-Olympiasiegers klappt, was dort nicht immer selbstverständlich ist. So musste etwa die Spieler-Auktion gleich zweimal verschoben werden. Dass es letztlich im dritten Anlauf doch geklappt hat, macht Fürste & Co. Mut: „Das ist alles nicht so einfach. Das sind eben indische Verhältnisse, alles ist spontaner und unorganisierter“, meint der Welthockey-Spieler.

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