Hockey-Ass Moritz Fürste: Der Leitwolf für die Jungen

Melbourne (dpa) - Er ist der Leader im jungen deutschen Team. Moritz Fürste hat nahezu alles erreicht, was es im Hockey zu gewinnen gibt. Der 28-Jährige ist zweimaliger Olympiasieger, Weltmeister auf dem Feld und in der Halle, Europameister und Champions-Trophy-Sieger.

Nur ein nationaler Titel blieb ihm bislang verwehrt. In Melbourne steht der Hamburger jedoch vor einer ganz neuen Aufgabe: Als Kapitän führt er das deutsche Perspektivteam bei der Champions Trophy in Down Under an. Aus dem Olympiakader sind sonst nur noch Oliver Korn und Oskar Deecke dabei.

„Ich finde das total spannend“, sagte Fürste am Montag im Teamhotel. Lässig mit Trainingsjacke, kurzer Hose und Flip Flops bekleidet genießt er den Ruhetag. Für den Nachmittag war eine Bootsfahrt geplant, danach sollte es zum gemeinsamen Steak-Essen in die Innenstadt gehen. „Mir persönlich macht es mit so einer jungen Mannschaft Spaß“, meinte Fürste. Am Sonntag bestritt er sein 200. Länderspiel im A-Kader.

Mit seinem Heimatclub, dem Uhlenhorster HC Hamburg, gewann Fürste dreimal die Euro Hockey League, zweimal wurde er dabei zum wertvollsten Spieler gewählt. Im Sommer kehrte der Mittelfeldmann seinem UHC aber den Rücken und heuerte gemeinsam mit Korn und Deecke beim spanischen Pokalsieger Club de Campo Madrid an. Sein Masterstudium der Wirtschaftspsychologie will Fürste nun von der iberischen Halbinsel aus weitermachen.

Bundestrainer Markus Weise beschreibt seinen Kapitän als „smarten Typ, der viel Lockerheit und Coolness ausstrahlt“. Über den Spieler Fürste sagt er: „Wenn er alles bringt, was er kann, würde ich ihn zu den Topspielern der Welt zählen.“ Torwart Nicolas Jacobi hat mit „Mo“ beim UHC zusammengespielt: „Er ist sehr relaxt, aber wenn's drauf ankommt, einer der ehrgeizigsten Menschen, die ich kenne.“

Bis zur WM 2014 in Den Haag steht der smarte Hamburger der deutschen Nationalmannschaft definitiv noch zur Verfügung. Mit Blick auf die Olympischen Spiele 2016 meinte er: „Wenn es fitnessmäßig passt, kann ich es mir vorstellen. Aber es kommt auch Berufliches und Privates hinzu, daher plane ich erstmal nur bis 2014.“

Deswegen will Fürste beim Acht-Nationen-Turnier in Melbourne auch die Nachwuchskräfte ans Weltniveau heranzuführen: „Uns geht's hier nicht ums Gewinnen oder Verlieren, sondern darum, vernünftig zu spielen.“ Dazu bleiben der jungen deutschen Mannschaft bis zum Turnierende am Sonntag noch vier Begegnungen.

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