Handballer fürchten den Terminstress

Weniger Teams, aber mehr Spiele in der Champions League.

Wien. Die Reform der Handball-Champions-League ist beschlossene Sache — doch bei den deutschen Topvereinen hält sich die Begeisterung darüber in Grenzen. Ab der Saison 2020/21 spielen nur noch zwölf Teams in der Königsklasse um den wichtigsten Titel auf dem internationalen Parkett, teilte die Europäische Handball-Föderation (EHF) gestern mit.

Für die deutschen Topvereine bedeutet dies mindestens einen Startplatz weniger und noch mehr Terminstress. „Für die Erhöhung der Anzahl der Spiele haben wir als Handball-Bundesliga, aber auch viele andere internationale Ligen, Verbände und Spieler, keine Antwort parat. Gegenwärtig ist die Unterbringung von sechs weiteren Spielen nicht möglich“, sagte Frank Bohmann, Geschäftsführer der Handball-Bundesliga (HBL), dem „Mannheimer Morgen“.

Künftig sind nur noch die Meister der acht besten Nationen sowie vier weitere Mannschaften, die mit Wildcards ausgestattet werden sollen, in der Champions League dabei. Der geplante Modus in der Königsklasse sieht zunächst ein Ligasystem vor, in dem jeder zweimal gegen jeden spielt. Die besten Acht qualifizieren sich für das Viertelfinale. Danach folgt das Final 4, das seit 2010 in Köln ausgetragen wird. Bis zum Triumph müssen die Vereine damit 26 Spiele absolvieren — sechs mehr als bisher.

Darunter wird eine European Handball League mit 24 Teams eingeführt. Der EHF-Pokal ersetzt dann als dritter Wettbewerb den derzeitigen Challenge Cup. Auch die Frauen-Wettbewerbe werden reformiert — allerdings nicht so umfassend. Abgerundet wird die Handball-Revolution durch die bereits beschlossene Aufstockung der Europameisterschaft. dpa

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