Prestigesieg dank Pfahl: Handballer besiegen Polen

Köln (dpa) - Die deutschen Handballer haben ein durchwachsenes Länderspiel-Jahr mit einem Prestigesieg beendet. Auch ohne den kurzfristig verletzt ausgefallenen Holger Glandorf gewann der WM- Fünfte in Köln gegen Polen mit 28:22 (13:13).

37 Tage vor dem WM-Auftakt im Januar in Schweden gegen Ägypten tankte die Nationalmannschaft wichtiges Selbstvertrauen. Als neuer Hoffnungsträger in der Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB) warf der Gummersbacher Adrian Pfahl (6) die meisten Tore. Der Erfolg gegen den WM-Dritten war der elfte Sieg im 21. Spiel des Jahres 2010, das zu Beginn Rang zehn und damit die schlechteste Platzierung bei einer EM als Tiefpunkt hatte. „Im zweiten Abschnitt stand die Abwehr wesentlich stabiler. Das war der Weg zum Sieg“, sagte Heiner Brand.

Die Hoffnung des Bundestrainers, endlich einmal seine beste Besetzung spielen zu sehen, war bereits vor der Partie geplatzt. Rückraumspieler Holger Glandorf muss wegen einer Verletzung am Innenmeniskus am linken Knie operiert werden. Dem Linkshänder vom TBV Lemgo droht damit sogar das Aus für die WM vom 13. bis 30. Januar in Schweden. Mannschaftsarzt Berthold Hallmaier machte Glandorf aber vage Hoffnungen auf eine WM-Teilnahme. „Bei einem zeitnahen Operationstermin und mit etwas Glück kann es für Holger mit Schweden noch klappen“, sagte Hallmaier.

Für den Lemgoer hatte Brand kurzfristig den Großwallstädter Steffen Weinhold nachnominiert. Neue Nummer eins im rechten Rückraum ist nun zunächst Adrian Pfahl vom VfL Gummersbach, der gegen Polen gerade erst sein sechstes Länderspiel absolvierte. Wie schon beim dürftigen 26:26 in der EM-Qualifikation überzeugte der 28-jährige Aufsteiger als Torschütze (6) und Anspieler.

Ansonsten setzte Brand weitgehend auf Routine mit seinen Weltmeistern Pascal Hens, Johannes Bitter, Torsten Jansen, Oliver Roggisch und Sebastian Preiß. Wie schon beim zuvor letzten Aufeinandertreffen beider Mannschaften beim knappen 28:27-Erfolg der deutschen Mannschaft im Juli in Chicago entwickelte sich ein munteres Spiel zweiter Teams auf Augenhöhe. Die schnelle 2:0-Führung (2.) glichen die Polen umgehend aus, führten ihrerseits erstmals beim 7:6 (15.). Michael Kraus sorgte mit seinem zweiten verwandelten Siebenmeter in der 30. Minute für den 13:13-Pausenstand.

Die Polen hatten zuvor Mateusz Zaremba verloren, der nach einem groben Foulspiel Rot sah (26.). Bitter für den WM-Dritten und den Bundesliga-Zweiten Füchse Berlin: Nur eine Minute später musste Spielmacher Bartolomej Jaszka mit einer Verletzung im linken Sprunggelenk vom Platz.

Trotzdem blieben sich beide Teams ebenbürtig. Erst ein Zwischenspurt vom 15:15 (35.) auf 19:15 (41.) brachte der deutschen Mannschaft einen komfortablen Vorsprung, den sie bis zum Ende nicht mehr aus der Hand gab.

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