Kiel marschiert Richtung Titel - Konkurrenz patzt

Leipzig (dpa) - Die Handballer des THW Kiel sind ihrem 18. deutschen Meistertitel einen weiteren Schritt näher gekommen. Der Titelverteidiger bezwang HBW Balingen-Weilstetten mit 33:25 (16:17) und baute damit seinen Vorsprung in der Tabelle auf fünf Pluspunkte aus.

Bei noch fünf ausstehenden Spielen und einem vergleichsweise leichten Restprogramm ist den „Zebras“ die Meisterschale kaum noch zu nehmen. Siege gegen den TBV Lemgo und die Rhein-Neckar Löwen vorausgesetzt, könnte der THW schon am 14. Mai als Meister feststehen.

Verfrühte Glückwünsche mochte Alfred Gislason aber dennoch nicht entgegen nehmen. „Das war ein schweres Stück Arbeit“, sagte der Kieler Trainer nach dem Erfolg über Balingen. Die unkonventionell aufspielenden Gäste, die immer wieder einen siebten Feldspieler für den Torwart eingewechselt hatten, hatten bis weit in die zweite Hälfte hinein mitgehalten.

Die Verfolger Rhein-Neckar Löwen und SG Flensburg-Handewitt spielten dem THW derweil in die Karten. Der Tabellen-Dritte Flensburg verlor beim SC Magdeburg mit 32:34 (15:17). Die zweitplatzierten Mannheimer zogen tags zuvor bei den Füchsen Berlin mit 26:32 den Kürzeren. Bundestrainer Martin Heuberger ist jedenfalls davon überzeugt, dass die Kieler wie im Vorjahr das Triple aus Meisterschaft, Pokal und Champions League gewinnen. „Die können es nicht nur, die werden es auch packen. Der THW ist am besten besetzt, hat die individuell stärksten Spieler“, sagte Heuberger, der sich den Magdeburger Sieg über Flensburg angesehen hatte.

„Wir haben uns das etwas anders vorgestellt. Wir brauchten auch die zwei Punkte für die Champions-League-Qualifikation. Jetzt haben wir Spiele, in denen wir unter Druck stehen“, sagte der Flensburger Trainer Ljubomir Vranjes. Sein Berliner Kollege Dagur Sigurdsson sagte nach dem Spiel: „Das war eine riesengroße Leistung.“ Die Füchse kommen ihrer dritten Teilnahme in Serie an der Champions League immer näher.

Derweil ließ Pascal Hens keine Ausflüchte gelten. Vielmehr entschuldigte sich der Kapitän des HSV Hamburg für die bittere 26:31-Heimpleite gegen TuS-N Lübbecke. „Es tut mir leid für die Fans. Dass sie nicht zufrieden und unglücklich sind, kann ich verstehen“, sagte der Rückraumspieler am Dienstagabend. Hatten die Hamburger zwei Tage zuvor noch den Einzug ins Final4 der Champions League gegen Flensburg bejubelt, waren diesmal nur lange Gesichter zu sehen.

Im Kampf gegen den Abstieg hat die GWD Minden weiter gepunktet. Der Aufsteiger kam im Ostwestfalen-Derby zu einem 21:21 (9:9)-Unentschieden gegen den TBV Lemgo und hat nach zwei Siegen und zwei Unentschieden aus den vergangenen vier Partien nun sechs Zähler Vorsprung auf einen Abstiegsplatz. MT Melsungen festigte den Platz im Mittelfeld der Tabelle mit einem 27:20 (11:8)-Erfolg bei Frisch Auf Göppingen.

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