„Herkulesaufgabe“: DHB-Team gegen Polen um WM-Teilnahme

Herning (dpa) - Bob Hanning musste schmunzeln. Und ein Raunen ging durch den Saal, als die Paarung feststand: Die deutsche Handball-Nationalmannschaft trifft in den Playoff-Spielen für die WM 2015 in Katar auf Polen, wie die Auslosung im dänischen Herning vor dem Finale der EM ergab.

„Herkulesaufgabe“: DHB-Team gegen Polen um WM-Teilnahme
Foto: dpa

Das polnische Team mit dem deutschen Trainer Michael Biegler war beileibe kein Wunschlos. „Das ist sicher der härteste Gegner, den wir bekommen konnten - aber genau das Richtige für uns. Jetzt können wir gleich schauen, ob wir das nötige Niveau haben. Wenn wir Polen schlagen, haben wir auch die Chance, bei der WM im Katar ein gutes Ergebnis zu erreichen“, sagte Hanning, Vizepräsident des Deutschen Handballbundes (DHB).

Zunächst müssen die Deutschen am 7./8. Juni in Polen antreten, eine Woche später folgt das entscheidende Rückspiel in Deutschland, wahrscheinlich in Magdeburg. „Da haben wir den dicksten Brocken gezogen“, sagte Martin Heuberger direkt im Anschluss an die Auslosung. Auch der Bundestrainer war in Herning und sprach von „einer großen Herausforderung“. Zudem sei es vielleicht ganz gut, dass Polen der Gegner sei, denn: „Jetzt gibt es für niemanden mehr eine Ausrede.“

Schon in der kommenden Woche möchte er in einer Gesprächsrunde mit den Trainern der Bundesliga-Clubs eine gemeinsame Strategie festlegen, um im Juni eine schlagkräftige Mannschaft ins Rennen um das WM-Ticket schicken zu können.

Die polnische Mannschaft landete auf Platz sechs bei der EM in Dänemark und lag deshalb bei der Auslosung in Topf 1, während die DHB-Auswahl wegen der verpassten EM-Teilnahme aus Topf 2 zugelost wurde. „Immerhin haben wir das Rückspiel bei uns“, kommentierte Heuberger das „Hammerlos“. Hanning sprach von einer „Herkulesaufgabe. Und jetzt müssen wir alles auf Vollgas stellen.“

Biegler verfolgte die Auslosung bei seiner Familie in Großwallstadt. „Es ist in erster Linie für die Sportart nicht gut, dass eine dieser Nationen mit dem Support und der Begeisterung für Handball in Katar nicht dabei sein wird“, sagte der polnische Nationaltrainer. Ihm wäre eine leichtere Aufgabe lieber gewesen: „Deutschland und Slowenien waren die Teams, die ich gerne umgangen hätte, aber ich bin sicher, dass wir Polen auch nicht der Wunschgegner für Deutschland waren.“

Als Spielort für das Rückspiel favorisiert der DHB weiterhin Magdeburg. In der Getec-Arena, Heimspielort des Bundesligisten SC Magdeburg, will Hanning das „euphorische Publikum“ nutzen, um den Schritt nach Katar zu machen. Biegler, zwischen 2008 und 2009 Trainer der Magdeburger Handballer, würde sich auf die Begegnung an alter Wirkungsstätte freuen: „Ich liebe diese Halle und die Fans sind außergewöhnlich.“

Auslosung WM-Qualifikation, Männer:

Playoff-Hinspiele 7./8. Juni

Rückspiele 14./15. Juni 2014

Modus: Sieger ist für WM (17. Januar - 1. Februar 2015) in Katar qualifiziert

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