Hannings Ankündigung zum falschen Zeitpunkt

Der Manager will Vize-Präsident des DHB werden.

Grannollers. Er hat es wieder einmal geschafft, dieser Robert „Bob“ Hanning. Mit seiner Ankündigung zum Auftakt der Handball-WM, für das Amt des Vizepräsidenten im Deutschen Handballbund (DHB) kandidieren zu wollen, hat er die Nation der Ballwerfer in helle Aufruhr versetzt. Alle reden über Hanning.

Die FAZ glaubt, dass „Hanning den DHB aufmischen“ will. Hanning polarisiert. Er ist kompromisslos, zielstrebig, visionär und sagt, was er denkt. Als er noch beim HSV Hamburg war, ließ er sich mal als Napoleon einkleiden und fotografieren.

2012 sagte er direkt vor EM-Beginn: „Ein schnelles Ausscheiden ist nicht so schlimm.“ Bei solchen Auftritten unterscheidet sich der 44-Jährige von der Verbandsspitze. Diese empfindet Hannings Ankündigung und die Personaldebatte zu diesem Zeitpunkt als „unglücklich“ und „respektlos“.

DHB-Sportmanager Heiner Brand sagte: „Mir wäre sie zu einem späteren Zeitpunkt lieber gewesen. Der Fokus sollte jetzt auf der WM liegen.“ DHB-Vizepräsident Horst Bredemeier, den Hanning beerben möchte, wünschte sich, dass „wir dieses Thema jetzt zurückstellen.“ Hanning kontert: „Der Zeitpunkt war genau der Richtige.“ Das Establishment hätte gerne selber den Takt vorgegeben, doch das ist mit Hanning nicht zu machen.

Denn es steht schon fast seit einem Jahr fest, dass DHB-Präsident Ulrich Strombach und Bredemeier nicht mehr zur Wiederwahl antreten. Gerne hätte Strombach selber einen Nachfolger präsentiert, doch seine Wunschkandidaten, Heiner Brand und Andreas Thiel, winkten bisher ab.

Der gut vernetzte Hanning protegiert seine Person. Ohne ihn gäbe es keinen Weltklasse-Handball in Hamburg und Berlin. Vielleicht gibt es ohne ihn auch keinen weiteren großen Titel für Deutschland.

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