Groetzki: „Wollen möglichst gegen den Vierten spielen“

Doha (dpa) - Die deutschen Handballer haben ungeschlagen das Achtelfinale bei der WM in Katar erreicht. Beim 28:23-Erfolg am Donnerstag in Doha gegen Argentinien war Patrick Groetzki mit sieben Treffern bester deutscher Torschütze.

Groetzki: „Wollen möglichst gegen den Vierten spielen“
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Ein Erfolg im letzten Vorrundenspiel gegen Saudi-Arabien am Samstag würde den Gruppensieg bedeuten. Im Achtelfinale wäre dann der Vierte der Gruppe C der nächste Kontrahent.

Sie sind der Musikbeauftragte der Mannschaft. Warum hat es mit dem Tango gegen Argentinien lange nicht geklappt?

Groetzki: Das habe ich vielleicht die falsche Playlist ausgesucht. Das muss ich mir dann mal ankreiden. Das war alles zu löchrig bei uns in der ersten Halbzeit. Wir waren nicht da, wenn mal ein 1:1 verloren hat. Die werfen nicht gut aus dem Rückraum, aber gehen unheimlich stark ins 1:1. Da standen wir viel zu weit auseinander. Das ging zum Glück in der zweiten Halbzeit besser. Und mit den Paraden von Carsten Lichtlein kamen wir noch zum Sieg.

Wenn wir bei der Musik bleiben: Aus der argentinischen Kabine meint man gehört zu haben, vorne spielen wir den sterbenden Schwan und hinten die lustigen Holzhackerbuam...

Groetzki: Dann spielen wir jetzt: „Don't cry for me Argentina“. Klar, die gehen mit dem Kopf ziemlich tief und versuchen, Zweiminutenstrafen zu schinden. Und wenn man dann solche Schiedsrichter hat, die international vielleicht noch nicht so viele Spiele gepfiffen haben und diese zwei Minuten geben, sind die clever genug, das auszunutzen. Und in der Abwehr hauen die auch ganz gut drauf.

Das war der dritte Sieg, die Mannschaft ist ungeschlagen ins Achtelfinale durchmarschiert. Nehmen sie schon vor dem Spiel gegen Saudi-Arabien Glückwünsche für den Gruppensieg an?

Groetzki: Das Spiel müssen wir erst noch spielen. Man kann zwar zugeben, dass wir da den deutlich schwächsten Gegner der Gruppe haben. Aber wir gehen da trotzdem mit viel Respekt ran, das sind wir auch allen anderen Mannschaften in der Gruppe schuldig. Und uns natürlich auch, weil wir den Gruppensieg holen wollen. Wir wollen das Spiel ganz klar gewinnen und danach nehme ich auch Glückwünsche an.

Wagen Sie schon einen Blick aufs Achtelfinale?

Groetzki: Klar. Wir sind ja jetzt qualifiziert fürs Achtelfinale. Wir wollen da möglichst gegen den Vierten spielen. Aber die Gruppe ist schon richtig stark mit dem Gegner, auf den wir treffen werden. Ägypten hat Unentschieden gegen Schweden gespielt. Von daher kommt da ein richtig schwerer Gegner auf uns zu.

Das Minimalziel Achtelfinale ist erreicht. Wie heißen jetzt die neuen Ziele?

Groetzki: Die neuen Ziele heißen erstmal Gruppensieg und danach ist das Achtelfinale ein Spiel, in dem es um alles geht. Da müssen wir wieder so da sein, wie wir es in jedem Spiel der Gruppenphase waren und ein richtig gutes Spiel abliefern, um weiterzukommen.

ZUR PERSON: Patrick Groetzki hat beim 28:23-Sieg gegen Argentinien sein 77. Länderspiel absolviert. Der 25 Jahre alte Rechtsaußen von den Rhein-Neckar Löwen war 2009 Junioren-Weltmeister.

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