Duo muss ausscheiden - Glandorf-Comeback

Ahrensburg (dpa) - Letzte Ausfahrt Ahrensburg: Mit nur 17 von 19 Spielern nimmt Bundestrainer Heiner Brand die abschließende Etappe zur Handball-WM in Angriff. Nach drei Trainingseinheiten in Ahrensburg nahe Hamburg wird der Gummersbacher seinen vorläufigen Kader um weitere zwei Spieler reduzieren.

Bei den Partien gegen den Olympia-Zweiten Island und will Brand in Reykjavik den Ernstfall testen. „Ich gehe davon aus, dass wir mit 17 Spielern nach Island reisen, darunter alle drei Torhüter“, sagte Brand im Trainingsquartier.

Mit an Bord des Fliegers auf die Vulkaninsel wird auf jeden Fall Holger Glandorf sein. Vier Wochen nach seiner Knieoperation soll der Rückraumspieler sein Comeback geben. „Holger wird in Island spielen“, kündigte Brand an. Aus seinem Aufgebot streichen wird er mit großer Wahrscheinlichkeit einen Spieler aus dem Linksaußen-Trio Torsten Jansen, Dominik Klein und Uwe Gensheimer. Sollte Glandorf ohne Beschwerden durch die Belastungen aus dem Mannschaftstraining kommen, ist Steffen Weinhold zweiter Streichkandidat.

Angeschlagen ist der Gummersbacher Adrian Pfahl, der sich am Vortag beim 28:23-Sieg in Hamburg gegen WM-Gastgeber Schweden eine leichte Fingerverletzung zugezogen hatte. „Ich gehe davon aus, dass es nichts Schwerwiegendes ist“, berichtete der Bundestrainer.

Die Qual der Wahl war für Brand lange nicht so groß wie in diesem Jahr. „19 Leute, das sind ganz schöne viele“, befand der Gummersbacher, der in den Jahren zuvor immer wieder verletzungsbedingt mit personellen Rückschlägen zurechtkommen musste. Wegen der komfortablen Personallage bereitet ihm das Aussortieren von Spielern mehr Bauchschmerzen als sonst, zumal er bis zum WM- Auftaktspiel am 14. Januar in Lund gegen Ägypten seinen Kader auf 16 Spieler verkleinern muss.

„Es ist ein bisschen schwieriger. Aber in all den Jahren waren mir die endgültigen Entscheidungen nie angenehm. Manchmal war es eine Millimeterentscheidung und dann spielte auch der Bauch eine Rolle“, gab Brand zu.

Hinzu kommt ein gewaltiger Zeitdruck. Nur insgesamt elf Tage hat der Bundestrainer zur Verfügung, um eine schlagkräftige Formation zu bilden. „Diesmal ist die Vorbereitungszeit extrem kurz. Das ist ein sehr gedrängtes Programm“, bekannte er. So wird selbst das Auswahl- Training zum Parforceritt. „Man kann nicht davon sprechen, Schwerpunkte zu setzen. Wir wollen versuchen, das Bestehende zu stärken“, sagte Brand. So steht auch beim Duell mit Island nicht das Resultat für ihn im Vordergrund. „Ich werde sicher noch ein bisschen Probieren, um Alternativen zu haben. Wir müssen das als Test sehen.“

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