„Das tut weh“ - Rückschlag in Wetzlar schmerzt Kieler

Wetzlar (dpa) - Seinen 57. Geburtstag am Mittwoch hätte Alfred Gislason gerne mit einem Erfolgserlebnis gefeiert. Doch diesen Wunsch konnten die Spieler des THW Kiel ihrem Coach nicht erfüllen.

„Das tut weh“ - Rückschlag in Wetzlar schmerzt Kieler
Foto: dpa

Die 24:27 (10:15)-Niederlage am Vorabend bei der HSG Wetzlar schmerzte nicht nur, sondern warf die Norddeutschen im Kampf um die deutsche Handball-Meisterschaft gleich zu Saisonbeginn ein wenig zurück. „Wir wollen da natürlich ein Wort mitreden, auch nach der Niederlage heute“, sagte Gislason und kündigte viel Arbeit im Training an.

Kiels Geschäftsführer Thorsten Storm konnte seinen Ärger nur schwer verbergen. „Wir haben zwei Punkte verloren. Das tut richtig weh, denn viele Punkte darf man nicht abgeben, wenn man oben dran bleiben will. Und das wollen wir.“ Die Mannschaft nahm er dabei sofort in die Pflicht. „Natürlich ist es schwer, wenn man neue Spieler hat und keine Zeit, gemeinsam Handball zu spielen. Wir werden hart arbeiten und dann werden auch andere Ergebnisse kommen“, sagte Storm.

Dabei hatten die Kieler in Wetzlar kämpferisch alles gegeben, scheiterten aber vor allem an der eigenen Abschlussschwäche und einem überragenden Benjamin Buric im Wetzlarer Tor. „Wenn man 13 oder 14 ganz klare Chancen allein vor dem Tor nicht macht, ist klar, dass es schwer wird. Das ist die Bundesliga“, haderte Gislason. Erschwerend hinzu kamen die personellen Ausfälle und die geringe Generationszeit nach dem Saisonauftakt am Sonntag in Stuttgart.

„Das kam uns sicherlich nicht entgegen. Man merkt, dass einige Spieler nach Olympia müde sind und wir nur eine Woche Vorbereitungszeit mit der Mannschaft hatten“, sagte Gislason. Als Ausrede wollte er dies aber nicht gelten lassen: „Wir haben mit all unseren Problemen, die wir haben, bis zum Ende gekämpft. Letztlich sind wir an einem besseren Gegner gescheitert.“

Wetzlar, selbst mit einer runderneuerten Mannschaft und viel Verletzungspech in die Saison gestartet, ließ sich die Gelegenheit nicht entgehen. Für HSG-Trainer Kai Wandschneider war der vollkommen überraschende Sieg nach all den Niederschlägen in den letzten Tagen besonders wichtig. Denn die langfristigen Ausfälle von Maximilian Holst und Philipp Pöter hatten Sorgenfalten hinterlassen. „Der Sieg hilft extrem und ist eine Bestätigung, dass wir den Fuß in der Tür haben. Am Ende zählen nur die Punkte“, sagte Wandschneider.

Das weiß auch Gislason, der die Fans allerdings um Geduld bat. „Es wird Wochen oder Monate dauern, bis wir richtig eingespielt sind. Eine Meisterfeier haben wir am zweiten Spieltag jedenfalls nicht im Kopf“, sagte der Isländer.

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