Bedauern über Brand-Demission - IHF-Chef: Tut mir leid

Leipzig (dpa) - Der bevorstehende Wechsel Heiner Brands von der Bundestrainer-Bank auf die Funktionärsebene im Deutschen Handballbund (DHB) hat Bedauern über seine Entscheidung und zugleich Spekulationen über seine Nachfolge ausgelöst.

„Es tut mir sehr leid, dass Heiner Brand aufhört. Er war ein großartiger Spieler und ein noch erfolgreicherer Trainer. Ich hoffe, dass er mit seiner großen Erfahrung dem Handball erhalten bleibt“, sagte Hassan Moustafa, Präsident des Weltverbandes IHF, der Nachrichtenagentur dpa am Rande der Vereins-WM in Doha/Katar.

Am Mittwoch wollen DHB-Präsident Ulrich Strombach, sein Vizepräsident Horst Bredemeier und Brand selbst in der Sportschule Kamen-Kaiserau bekanntgeben, in welcher Form dies geschehen soll. Denn sein Amt als Bundestrainer wird der 58-jährige Gummersbacher nach Abschluss der EM-Qualifikation im Juni zwei Jahre vor Ablauf seines Vertrages abgeben. Mit Spannung wird erwartet, ob der Verband auch gleich einen Nachfolger benennt.

„Ich hatte erwartet, dass er aufhört. Heiner Brand war sehr lange der wichtigste Mann für den deutschen Handball und wird dies auch bleiben“, erklärte Alfred Gislason, Trainer des deutschen Rekordmeisters THW Kiel, der selbst als möglicher Nachfolger für Brand gehandelt worden ist. Der Isländer hatte jedoch bereits vor geraumer Zeit abgewunken.

Längst aus dem Rennen ist auch Martin Schwalb, Meister-Trainer des HSV Hamburg, der in der kommenden Saison Geschäftsführer des Vereins wird. „Heiner Brand ist ein ganz großer Trainer des deutschen Handballs. Er hat es geschafft, die Nationalmannschaft zum Weltmeister zu machen. Und das ist schon ganz groß“, sagte der einstige Rückraumspieler, der unter Brand 1998 EM-Dritter geworden war. „Er ist ein Idol und das Aushängeschild des deutschen Handballs. Ich finde es sehr schade, dass er aufhört und hätte schon gedacht, dass er es noch ein paar Jahre macht.“

Brand hatte nach dem WM-Debakel im Januar in Schweden mit Rang elf bereits die Segel streichen wollen, wurde dann aber überredet - insbesondere wegen der Qualifikation für die EM 2012 - bis 30. Juni weiterzumachen. Seither reißen die Spekulationen über einen geeigneten Nachfolger nicht ab. Herauskristallisiert haben sich nun Brands Co-Trainer Martin Heuberger und Dagur Sigurdsson vom Bundesliga-Vierten Füchse Berlin.

Vonseiten des DHB war zu hören, dass noch keine Entscheidung gefallen ist. Folgerichtig wies auch DHB-Jugendkoordinator Christian Schwarzer Gerüchte zurück, er würde Assistent eines künftigen Bundestrainers Heuberger. „Mit mir hat niemand gesprochen. Diese Meldung kenne ich auch gar nicht“, erklärte der Weltmeister von 2007 am Dienstag bei „Eurosport online“.

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