Hambüchen: „Jetzt im Team-Finale alles reinhauen“

Nanning (dpa) - Arge Gefühlswallungen hatte Fabian Hambüchen nach der Qualifikation der Turn-Weltmeisterschaften in Südwest-China zu überstehen. Fragen an den erfolgreichsten deutschen Turner nach der Qualifikation in Nanning.

Hambüchen: „Jetzt im Team-Finale alles reinhauen“
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Was überwiegt, die Freude über das Erreichen des Team-Finals oder der Frust über das Verpassen der Reck-Medaille?

Fabian Hambüchen:Natürlich bin ich noch frustriert. Aber ab morgen ist das Ding gegessen. Ich will den Ärger in Motivation umsetzen und im Team-Finale alles reinhauen. Diese Truppe ist einfach fantastisch. Die Stimmung ist so gut wie seit Jahren nicht mehr.

Mit welcher Motivation nehmen Sie das Team-Finale in Angriff?

Hambüchen:Da wird noch mal richtig die Post abgehen. Wir werden uns pushen ohne Ende. Anders geht das auch nicht, wenn man solch schwierige Übungen plant. Aber es macht riesig Spaß.

Könnte der veränderte Modus mit nur drei Turnern pro Gerät ein Vorteil sein?

Hambüchen:Das muss man abwarten. Wir haben uns heute Morgen schon auf einer Teambesprechung verständigt und wollen volles Risiko gehen. Ich gehe davon aus, dass ich wieder einen kompletten Sechskampf turne. Das hieße, mit dem Mehrkampf-Finale hätte ich dann drei Sechskämpfe bei dieser WM. In der Quali habe ich an den letzten Geräten schon ganz schön gepustet.

Sehen Sie im Mehrkampf noch Chancen auf eine Medaille?

Hambüchen:Ich denke mit 90 Punkten könnte man an den Podestplätzen anklopfen. Da ich im Vorkampf am Pferd und am Reck jeweils mindestens einen Punkt verloren habe, könnte ich bei sauberer Ausführung in etwa in diesen Bereich kommen. Ich will vor allem am Reck beweisen, dass ich es besser kann, habe ja nichts zu verlieren.

Wie bewerten Sie den Auftritt der drei WM-Neulinge in der Qualifikation?

Hambüchen:Einfach klasse. Philipp Herder war in den vergangenen Wochen schon sehr unruhig. Aber an den Ringen und am Barren hat er super geturnt. Lukas Dauser hat eine richtig scharfe Barren-Übung gebracht, aber zu wenig Punkte bekommen. Und für Helge Liebrich, der ja auch schon 26 Jahre ist, ist es das Erlebnis seiner Karriere. Er steckt uns mit seiner guten Stimmung alle an.

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