Rückenprobleme verhindern 80. PGA-Sieg von Tiger Woods

Doral (dpa) - Tiger Woods litt. Äußerlich verzog er fast keine Miene, aber tief im Innern müssen die 18 Löcher der Schlussrunde bei der World Golf Championships in Florida für den besten Spieler der Welt eine einzige Qual gewesen sein - körperlich und seelisch.

Rückenprobleme verhindern 80. PGA-Sieg von Tiger Woods
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Zum ungünstigsten Zeitpunkt kehrten die Rückenschmerzen zurück. Drei Tage lang konnte er das Leiden kontrollieren. Vor dem Finaltag lag Woods als Vierter nur drei Schläge hinter dem Spitzenreiter und späteren Sieger Patrick Reed. Der 80. Sieg auf der PGA Tour schien zum Greifen nahe. Doch der Rücken machte nicht mit. Woods verlor auf dem Blue-Monster-Course vor den Toren Miamis Schlag um Schlag.

Am Ende war es ein bedeutungsloser 25. Platz. Für den erfolgsverwöhnten und ehrgeizigen Top-Athleten ein inakzeptables Resultat - wie die gesamte sportliche Bilanz des bisherigen Jahres. Zum Auftakt in La Jolla scheiterte der Sport-Milliardär nach drei Runden am sogenannten secondary cut, in Dubai reichte es nur zu Rang 41 und in der Vorwoche musste er in Palm Beach Gardens die Finalrunde wegen Rückenproblemen sogar aufgeben.

Im Trump National Doral kämpfte sich der Weltranglistenerste aber bis zum Ende durch. Eine erneute Aufgabe war für Woods bei einem seiner Lieblingsturniere keine Option. Siebenmal triumphierte er schon bei dem WGC-Turnier. Am Vortag sah es noch so aus, als könnte er den achten Sieg perfekt machen. Mit einer 66 spielte er die bis dahin beste Turnierrunde aller 68 Teilnehmer. Der Tiger in Lauerstellung, nur drei Schläge Rückstand auf die Spitze - eigentliche eine perfekte Ausgangslage für Woods. Doch gleich sein erster Abschlag traf einen Zuschauer am Kopf und der Schlusstag nahm eine komplett andere Wendung.

Woods brach ein und fiel vom vierten auf den 25. Rang zurück. Den Siegerscheck in Höhe von 1,53 Millionen Dollar strich Patrick Reed ein. Für den erst 23 Jahre alten Profi aus den USA war es der dritte und bisher größte Erfolg auf der US-Tour. Deutschlands Nummer eins Martin Kaymer hatte nach Runden von 75, 80, 73 und 75 Schlägen zu keiner Zeit etwas mit dem Sieg zu tun. Für den 29-Jährigen aus Mettmann reichte es beim Turnier der besten 68 Spieler der Welt mit 303 Schlägen nur zum geteilten 58. Rang.

Für Woods war der Schlusstag eine über vierstündige Tortur. „Wenn ich mich gut fühle, kann ich tatsächlich ziemlich anständig schwingen“, sagte der 14-malige Majorsieger. „Aber wenn ich mich so wie jetzt fühle, ist es ein wenig hart.“ Zum ersten Mal in seiner Karriere gelang ihm in einer Finalrunde kein Birdie, zudem war die 78 das schlechteste Ergebnis, das er jemals an einem Sonntag spielte.

Jetzt muss der Freund von US-Skistar Lindsey Vonn alles dransetzen, seinen Rücken wieder fit zu bekommen, denn bereits in nur vier Wochen steht das Masters in Augusta auf dem Programm. An der Magnolia Lane will Woods seinen 15. Major-Titel gewinnen. Das war jedenfalls vor der Saison eines der Hauptziele des inzwischen 38-Jährigen. Und nichts andres zählt für den besten Golfspieler der Welt.

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