118. US Open Kaymer will auf Long Island die Wende schaffen

Southampton (dpa) - Am 15. Juni 2014 stand Martin Kaymer im Mittelpunkt der Golf-Welt - vier Jahre nach seinem Triumph bei der 114. US Open ist es sehr ruhig geworden um den „Germinator“, wie ihn die Amerikaner damals noch ehrfurchtsvoll nannten.

118. US Open: Kaymer will auf Long Island die Wende schaffen
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Vier Tage lang hatte Mr. Kaymer in Charlotte die gesamte Welt-Elite in Grund und Boden gespielt und als erster Deutscher die offenen amerikanischen Meisterschaften gewonnen - den zweiten Major-Titel seiner Karriere.

Doch seit dem eindruckvollen US-Open-Sieg wartet der Profi aus Mettmann auf einen erneuten Turniererfolg. „Ich musste in den letzten Jahren sehr geduldig sein. Ich mache mir über die sieglose Zeit allerdings nicht allzu viele Gedanken. Ich muss niemandem beweisen, dass ich die großen Turniere gewinnen und dauerhaft in der Weltspitze mitspielen kann“, sagte der 33-Jährige der Deutschen Presse-Agentur vor den 118. US Open, die vom 13. Juni an in der Nähe von New York ausgespielt wird. In der Weltrangliste ist die ehemalige Nummer eins (Februar 2011) bis auf Rang 118 zurückgefallen. „Insofern muss ich weiter hart arbeiten, um wieder dorthin zurück zu kommen.“

Im noblen Shinnecock Golf Club auf Long Island will Kaymer die Wende schaffen. Die Formkurve zeigt nach oben: Bei der Italian Open wurde er Achter - ein kleiner Hoffnungsschimmer für die US Open. „Es ist ein deutlicher Aufwärtstrend erkennbar. In Italien ist vieles schon so gelaufen, wie ich es mir vorstelle und ich habe vier konstante Runden gespielt. Darauf lässt sich sehr gut aufbauen“, sagte der Rheinländer. Selbst für Weltklasse-Golfer sei es schwierig, das Spiel auf konstant hohem Niveau zu halten. Oft machen nur Kleinigkeiten den Unterschied zwischen Erfolg und Misserfolg aus, so Kaymers Erklärung. „Es gibt ja diesen Spruch, dass 90 Prozent des Spiels zwischen den Ohren stattfindet.“

Und Kaymer braucht Erfolg, um sein großes Saisonziel nicht zu gefährden: Die Teilnahme am Ryder Cup, dem Kontinentalvergleich der jeweils zwölf besten Golfer aus Europa und den USA Ende September in Paris. Über die beiden Ranglisten wird es für den 33-Jährigen schwer, sich noch für einen der acht europäischen Startplätze zu qualifizieren.

Der Ryder-Cup-Held vom „Wunder von Medinah“ 2012 benötigt sprichwörtlich den „Lucky Punch“, um nicht auf eine der vier Wildcards von Europa-Kapitän Thomas Björn angewiesen zu sein. „Für eine fünfte Teilnahme in Folge brauche ich sicherlich einen richtig guten Sommer mit Top-Ergebnissen und Siegen“, sagte Kaymer. „Ich habe aber die Hoffnung nicht aufgegeben.“

Bei den US-Open zählt Kaymer nicht zu den Favoriten auf den Siegerscheck von fast zwei Millionen Dollar. Der Weltranglistenerste Dustin Johnson aus den USA, der am Wochenende die Generalprobe in Memphis eindrucksvoll gewann, Nordirlands Golfstar Rory McIlroy, US-Topspieler Justin Thomas, der Spanier Jon Rahm sowie der wiedererstarkte Publikumsliebling Tiger Woods sind die heißen Kandidaten auf die US-Open-Trophäe. Aber vielleicht kann Deutschlands bester Golfer wie 2014 ja wieder für eine Überraschung sorgen.

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