Party beim Public Viewing Deutsche Fans zittern mit WM-Team

Berlin (dpa) - Partystimmung beim Public Viewing: Fußball-Fans im ganzen Land haben am späten Samstagabend den Last-Minute-Sieg der Fußball-Nationalmannschaft ausgelassen gefeiert.

Auf der Berliner Fanmeile feuerten mehr als hunderttausend Anhänger die DFB Elf bei strömenden Regen bis zum Ende an. Als Toni Kroos in der fünften Minute der Nachspielzeit zum erlösenden 2:1 traf, gab es kein Halten mehr. Die Fans tanzten und sangen, Fahnen wurden geschwenkt und „Die Nummer eins der Welt sind wir“ wurde gegrölt. Laut der Veranstalter war die Public-Viewing-Zone am Brandenburger Tor trotz des schlechten Wetters zu 90 Prozent ausgelastet.

Auf dem Hamburger Heiligengeistfeld lagen sich nach dem Siegtor rund zehntausend Deutschland-Fans in den Armen. Mit wehenden Fahnen, Trillerpfeifen und Gesängen zelebrierten die Anhänger vor der 126 Quadratmeter großen Leinwand den Triumph ihrer Mannschaft im russischen Sotschi. Dabei hatte es lange Zeit so ausgesehen, als würde es für die Besucher des größten Fanfestes im Norden keinen Grund zum Feiern geben. Zunächst drückten unablässiger Nieselregen und starke Windböen auf die Stimmung. „Das ist wirklich das katastrophalste Wetter, das man sich für ein Public Viewing vorstellen kann“, sagte Veranstalterin Sabine Vogt.

In zahlreichen Städten im Südwesten zogen die Fans nach Abpfiff per Autokorso durch die Straßen. In Mannheim, Stuttgart und Karlsruhe gab es Konvois mit etwa 100 Wagen. Noch mehr Menschen fuhren am späten Abend hupend durch Ulm und Göppingen: Jeweils bis zu 500 Fahrzeuge nahmen laut Polizei teil. Bis auf wenige Blechschäden durch zu nahes Auffahren habe es dabei aber keine Unfälle gegeben.

Allerdings wurde den Beamten zufolge ein Feiernder im baden-württembergischen Geislingen von einem illegalen Böller schwer verletzt. Unbekannte hätten die verbotene Pyrotechnik mitten in der Menschenmenge gezündet. Der Fan erlitt dabei schwere Verletzungen und musste in eine Klinik gebracht werden.

In Frankfurt fieberten rund 18.000 Zuschauer in der Commerzbank-Arena mit. Vor der Partie holten sie sich noch etwas Beistand bei einem ökumenischen Gottesdienst. In München belagerten die Fans nach Abpfiff die Leopoldstraße, in Köln organisierte Ex-Nationalspieler Lukas Podolski auf der Rennbahn in Weidenpesch ein Public Viewing. Bestens informiert waren auch die Besucher des Konzerts von Helene Fischer. Bei ihrem Stadionauftakt in Leipzig verkündete die Schlager-Queen den 2:1-Endstand auf der Bühne.

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