Spiel gegen Costa Rica Krstajic freut sich auf WM-Debüt als Serbiens Trainer

Samara (dpa) - Voll auf Sieg spielen oder erstmal abwartend agieren? Vor dem WM-Auftakt gegen Costa Rica sind sich die serbischen Nationalspieler noch nicht ganz einig über die richtige Taktik.

Spiel gegen Costa Rica: Krstajic freut sich auf WM-Debüt als Serbiens Trainer
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Während Flügelflitzer Filip Kostic gegen den WM-Viertelfinalisten von 2014 voll auf Angriff und Sieg setzt, wäre Torhüter-Routinier Vladimir Stojkovic im ersten Spiel der starken Gruppe E in Samara schon mit einem Punkt zufrieden.

„Das ist meine dritte WM, ich habe Erfahrung“, sagte der 34-Jährige von Partizan Belgrad. Man müsse „kühlen Kopf“ bewahren, dürfe nicht zu großes Risiko eingehen. „Wichtig ist, dass wir nicht verlieren. Nichts wird im ersten Spiel entschieden. Wenn wir ein Remis holen, haben wir noch zwei weitere Spiele.“

Die nächsten beiden Aufgaben allerdings haben es in sich. Die Partie gegen die Schweiz wird für den Kampf um den zweiten Platz wohl richtungsweisend sein. Denn zum Abschluss gegen Rekordweltmeister Brasilien rechnen sich die Weißen Adler eher geringere Chancen aus.

„Sie sind der Topfavorit, nicht nur in der Gruppe, sondern im gesamten Turnier“, sagte Kostic. Um so wichtiger wären für den 25 Jahre alten Profi des Hamburger SV drei Punkte zum Start. „Wir müssen unser Maximum geben. Für uns ist es das wichtigste der drei Gruppenspiele. Wenn wir das gewinnen, werden wir weiterkommen. Aber es werden Nuancen entscheiden.“ Ein Blick in die jüngere Statistik scheint Kostics' Befürchtungen zu bestätigen. 2006 und 2010 verloren die Serben jeweils ihr Auftaktspiel und schieden in der Vorrunde aus.

Zumindest der Abschlusstest im Trainingslager in Österreich verlief vielversprechend, vor allem in der starken Offensive. Bolivien wurde mit 5:1 abgefertigt, drei Tore steuerte Aleksandar Mitrovic vom FC Fulham bei. Und auch wenn Mladen Krstajic aus seiner Zeit in Bremen und Schalke als kompromissloser Innenverteidiger bekannt ist, bevorzugt er als Coach ein offensives 4-3-3-System. Im Mittelfeld soll Jungstar Sergej Milinkovic-Savic (Lazio Rom) die Fäden ziehen.

Welche Taktik er bei seinem WM-Debüt als Trainer vorgibt, verriet Krstajic bisher nicht. Nur so viel: „Costa Rica steht sehr kompakt. Zur Not warten sie 90 Minuten auf eine Chance und bestrafen Fehler gnadenlos.“ Nervös sei er vor seiner Pflichtspielpremiere als Serbien-Coach nicht, sagte Krstajic am Samstag. „Ich habe gut geschlafen und werde es auch diese Nacht wieder tun. Weil meine Mannschaft sehr gut gearbeitet hat, alle sind gut vorbereitet.“

Dass Costa Rica in den Testspielen nicht zu überzeugen wusste, spielt für Krstajic keine Rolle. „Wir lassen uns nicht von den letzten Ergebnissen blenden“, sagte der Serben-Coach, der erst Ende 2017 die Nachfolge von Slavoljub Muslin angetreten hat.

Die Costa-Ricaner wollen vier Jahre nach dem überraschenden Einzug ins WM-Viertelfinale wieder für positive Schlagzeilen sorgen. Trainer Oscar Ramirez hat das tolle Abschneiden in Brasilien aber abgehakt. „Es ist eine andere Situation. 2014 war ein Meilenstein für Costa Rica. Jetzt stehen wir vor einem neuen Abenteuer“, sagte der Coach.

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