Wegen Gemeinnützigkeit: DFB will Ansprüche verfolgen

Berlin (dpa) - Im Falle des Verlustes der Gemeinnützigkeit für das Jahr 2006 wegen der WM-Affäre würde der Deutsche Fußball-Bund möglichen Schadenersatzansprüchen nachgehen.

Wegen Gemeinnützigkeit: DFB will Ansprüche verfolgen
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„Wir müssen alle Ansprüche verfolgen, wenn es sie gibt“, sagte DFB-Präsident Reinhard Grindel im „kicker.tv - Der Talk“ bei Eurosport. Das sei kein Rachefeldzug, sondern eine Verpflichtung wegen des Rechts der Gemeinnützigkeit. Sollte der DFB im Zuge der Steuerermittlungen diese für 2006 verlieren, könnten sich eine Strafzahlung und Steuernachzahlungen inklusive Zinsen und Zinseszinsen am Ende zu einem Schaden von 25 Millionen Euro addieren.

Die Schweizer Bundesanwaltschaft hatte in der vergangenen Woche mitgeteilt, dass sie im Zusammenhang mit der Affäre um die Vergabe der Fußball-WM 2006 bereits seit dem 6. November 2015 gegen mehrere Mitglieder des WM-Organisationskomitees wie Franz Beckenbauer, Theo Zwanziger, Wolfgang Niersbach oder Horst R. Schmidt ermittele.

Hintergrund sind zwei Zahlungen über insgesamt 6,7 Millionen Euro. Mit Hilfe des früheren Adidas-Chefs Robert Louis-Dreyfus überwiesen Beckenbauer als damaliger OK-Chef und sein Manager Robert Schwan diese Summe 2002 zunächst über ein Konto in der Schweiz an eine Firma des früheren FIFA-Funktionärs Mohamed bin Hammam in Katar. 2005 zahlte das WM-OK die 6,7 Millionen verschleiert an Louis-Dreyfus zurück.

Grindel betonte, dass er die Tatvorwürfe der Schweizer Ermittler nicht kenne und dass der DFB abwarten müsse. Er gehe jedoch davon aus, dass es „nichts Neues“ im Vergleich zum Freshfields-Reports sei. Das Einzige, was offen sei, sei die Frage, was bin Hammam mit den 6,7 Millionen Euro gemacht habe.

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