Warum Löw die Geduld mit Podolski verliert

Nationalteam Der DFB-Coach fordert Podolski auf, seine Situation aktiv zu verbessern.

Warum Löw die Geduld mit Podolski verliert
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Düsseldorf. Ein findiger Fußball-Fan hat am Sonntag im Internet auf der Internetseite "transfermarkt.de" seine ganz eigene Rechnung aufgestellt. In seinen 77 Pflichtspielen im Team von Arsenal London sei Podolski an 46 Toren direkt beteiligt gewesen. Eine durchaus beeindruckende Bilanz, befand der Fan und schloss mit der Bemerkung: Was haben eigentlich alle gegen Podolski? Ja, das ist eine gute Frage. Arsene Wenger, Podolskis Londoner Trainer, zählt trotz erwiesener Effizienz kaum mehr auf den 29-Jährigen.

Dazu gesellte sich am Sonntag das unbestätigte Gerücht, Arsenal würde Podolski im Winter trotz Vertrags bis 2016 für eine Ablöse von fünf Millionen Euro ziehen lassen. Nicht viel Geld für einen Weltmeister. Aber eben doch Geld für einen Spieler, über dessen zukünftigen Wert reichlich Ungewissheit herrscht. Auch bei Bundestrainer Joachim Löw hat Podolski keine Narrenfreiheit mehr. „Letztendlich müssen wir überlegen, und er sich auch, was das nächste Jahr für ihn bringt“, sagte Löw deutlich, die schützende Hand hat der Bundestrainer schon vor geraumer Zeit gehoben.

Löw mag Podolski, aber er mag auch Spieler, die stets nach Verbesserung streben. Und das Gibraltar-Spiel offenbarte diesen Widerspruch. Während Podolski befand, er habe seine "Sache ordentlich gemacht", weil er zwei Tore vorbereitet habe, dürfte Löws Kritik auch Podolski gegolten haben. „Von dem einen oder anderen Spieler, der eine Chance bekommen hat, hätte ich mir mehr erwartet. Da muss mehr kommen“, sagte Löw und meinte vermutlich neben Max Kruse und Kevin Volland auch Podolski nach dessen erstem Länderspiel über 90 Minuten seit der USA-Reise im Sommer 2013. der Gescholtene versteht Löws Forderung nach Veränderung. „Was soll er denn sagen? Bleib da, die Situation ist super und alles ist positiv. Ist doch klar, er sieht das genauso wie ich."

Die Öffnung des Transferfensters im Januar könnte der Ausweg aus der Sackgasse sein. „Dann schauen wir, was für beide Seiten die beste Lösung ist", sagte Podolski, der im Sommer 2012 für zehn Millionen Euro aus Köln nach London gewechselt war. Ob es ihn nun zurück in die Bundesliga zieht? Wolfsburg, Leverkusen oder Schalke kämen eventuelle als Abnehmer in Frage, wohl kaum sein Herzensclub 1.FC Köln, der mehrfach angekündigt hatte, Podolski derzeit nicht holen zu wollen. Auch Galatsaray Istanbul oder der SSC neapel sollen interessiert sein.

Klar ist: Der 29-Jährige muss spielen. „Lukas ist ein Spieler, der Praxis und Wettkämpfe braucht. Dann hat Lukas die Qualität. Im Moment muss man leider sagen, hat er das fast ein halbes Jahr nicht.“ Gegen Spanien wird Podolski am Dienstag wohl auch deshalb nur Teilzeitkraft sein.

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