Schweinsteiger: Es tut weh, nicht zu spielen

Bayerns Schweinsteiger über die Nationalelf, sein Schlüsselbein und Konkurrent Borussia Dortmund.

Herr Schweinsteiger, wie geht es Ihrer Verletzung?

Schweinsteiger: Soweit ganz gut. Die Fäden wurden gezogen, die Schlinge ist weg. Ich glaube, dass ich langsam wieder mit dem Training beginnen kann. Allerdings behindert mich die Verletzung im Alltag: Ich bin Rechtshänder. Daher habe ich beispielsweise Probleme beim Anziehen.

Könnte Ihre Verletzung nicht auch etwas positives haben?

Schweinsteiger: Warum?

Sie könnten Kräfte sparen. Dies wäre ein Vorteil im Hinblick auf das anstrengende Saisonende und die Europameisterschaft.

Schweinsteiger: Das habe ich schon oft gehört. Mir wäre es lieber, wenn ich spielen könnte. Nicht spielen zu können tut weh.

In Ihrer Abwesenheit hat die Nationalmannschaft gegen die Niederlande geglänzt. Wie beurteilen sie die Leistung?

Schweinsteiger: Es war ein gutes Spiel. Ich hätte aber nicht gedacht, dass das Ergebnis so deutlich ausfallen würde.

Wie stark ist die deutsche Elf wirklich?

Schweinsteiger: Man merkt, dass die Mannschaft gefestigt ist und eine gute Qualität hat. Aber es ist ein Unterschied, ob es ein Turnier oder ein Freundschaftsspiel ist. Erst bei einem Turnier zeigt sich, ob man zu den Besten gehört. Die Vorfreude bei uns Spielern auf die Europameisterschaft ist groß.

Waren die Niederlande dann ein echter Gradmesser?

Schweinsteiger: Bei beiden Mannschaften haben Spieler gefehlt. Aber es war schön zu sehen, dass einige Kombinationen gut geklappt haben. Es hat uns gezeigt, was wir in der Lage sind zu spielen.

Welcher Spieler hat Sie dabei am meisten beeindruckt?

Schweinsteiger: Miroslav Klose hat ein tolles Spiel gemacht. Für ihn freut es mich besonders. Er kann uns mit seiner Erfahrung helfen.

Und was ist mit Mario Götze? Sie haben ihn ja offenbar gefragt, ob er zu Bayern München kommen möge.

Schweinsteiger: Ich?

Ja, in „Sport Bild“ war dies zu lesen.

Schweinsteiger: Ich habe das nicht gesagt. Wer zu Bayern München kommt, entscheiden der Vorstand und der Trainer. Aber auch der Spieler muss wissen, was gut für seine Entwicklung ist. Sicher ist natürlich: Mario Götze ist ein Ausnahmetalent.

Götze ist heute mit seiner Mannschaft zu Gast in der Allianz-Arena. Was für ein Spiel erwarten Sie?

Schweinsteiger: Dortmund ist eine laufstarke Mannschaft. Der BVB wird angreifen und sich nicht hinten reinstellen. Dortmund hat eine gute Offensive mit Kagawa, Lewandowski oder Götze.

Was hat sich seit dem 1:3 in der letzten Saison im Vergleich zu heute geändert?

Schweinsteiger: Da hat sich viel getan. Es reicht ein Blick auf die Personalien. Wir hatten in der vorigen Saison vor dem Spiel keine richtige Vorbereitung, weil wir in der Champions League in Mailand bis zur 90. Minute kämpfen mussten. Nun haben wir mehr Selbstvertrauen, sind Tabellenführer und können bei einem Sieg auf acht Punkte wegkommen.

Dortmunds Boss Watzke sagte: Bayern hat zu knabbern, dass sie vorige Saison beim 1:3 so dominiert wurden.

Schweinsteiger: Wir hatten nicht unseren besten Tag. Das Spiel ist jetzt vergessen. Wir sind qualitativ stärker als der BVB. Das wissen die Dortmunder auch. Sie versuchen deshalb über die mannschaftliche Geschlossenheit einen Vorteil zu ziehen. Aber wir sind nun kompakter. Ich gehe davon aus, dass wir gewinnen.

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