Schiedsrichter: Wolfgang Stark sorgt sich um sein Image

Mehr Kameras bedeuten mehr Probleme für die Bundesliga-Schiedsrichter.

Köln. „Vielleicht lache ich einfach zu wenig.“ Schiedsrichter Wolfgang Stark (Foto), von den Bundesliga-Profis wenig schmeichelhaft zum „schlechtesten Schiedsrichter der Hinrunde“ gewählt, sorgt sich um sein Image. „Natürlich muss auch ein Wolfgang Stark an sich arbeiten, an seiner Mimik und Gestik.“

Der Fifa-Referee hört sich in der Deutschen Sporthochschule Köln fast so an, als blicke er reumütig auf die letzten Monate zurück. Aber dann kehrt das alte Selbstbewusstsein zurück: „Ich kann und will mich nicht grundsätzlich ändern.“

Die Schiedsrichter haben einen schweren Job. Vielleicht den schwersten im Geschäft. Jeder weiß das, aber es wird zu wenig darüber geredet. Schiedsrichterchef Her-bert Fandel will trotzdem nicht klagen. „Wenn wir im Fußball weniger Kameras hätten, hätten die Schiedsrichter auch weniger Probleme. Auf der anderen Seite sind die Medien eine große Hilfe in der Fehleranalyse.“

Stark sagt: „Vielleicht muss ich mehr an meiner Körpersprache arbeiten und ein wenig lockerer werden.“ Was nicht einfach ist in einem Spiel, in dem es um Millionen geht. Und bei anstehenden Entscheidungen um Sekundenbruchteile. Stark: „Wahrscheinlich sehe ich immer so streng aus, weil ich mich extrem auf das Spiel konzentriere.“

Fandel hilft seinen Leuten wo er kann. Nicht nur aufgrund seiner Schiedsrichtervergangenheit sondern auch mit seiner beeindruckenden Kommunikationsstärke.

„Wir brauchen zur Analyse unserer Fehler keine anonyme Selbsthilfegruppe“, sagt Fandel. Alles lacht. Den Kollegen rät er zur Sparsamkeit mit Gelben und Roten Karten in der Anfangsphase eines Spiels: „Die Munition sollte man sich immer für den Moment aufheben, wenn der Krieg losbricht.“

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