Löw gibt erste WM-Fingerzeige

München (dpa) - Joachim Löw gibt erste personelle Fingerzeige im WM-Jahr. Der Bundestrainer wird beim Marketingtag der deutschen Fußball-Nationalmannschaft am Montag in München mehr als 20 heiße Kandidaten für Brasilien um sich scharen.

Löw gibt erste WM-Fingerzeige
Foto: dpa

Der Kern des DFB-Teams um Kapitän Philipp Lahm wird bei der ersten Zusammenkunft 2014 Werbeaufnahmen für das am 12. Juni beginnende Turnier machen. Da das erste Länderspiel im WM-Jahr erst am 5. März in Stuttgart gegen WM-Teilnehmer Chile stattfindet, ist das kurze Zusammensein mit der Mannschaft für Löw eine sehr willkommene Möglichkeit, um auch Einzelgespräche mit einzelnen Akteuren wie etwa dem seit Monaten pausierenden Stürmer Mario Gomez (AC Florenz) zu führen.

Es stehe 2014 „Großes“ an, sagte Löws Assistent Hansi Flick auf der Internetseite des Verbandes: „Der Fokus liegt total auf der WM, da nutzen wir jede Gelegenheit, um unser Projekt anzuschieben.“

Ob alle eingeladenen Akteure auch nach München anreisen können, ist noch unklar. Akteure von ausländischen Clubs erhalten womöglich keine Freigabe für den Kurztrip nach Deutschland. Es handelt sich bei den Werbeaufnahmen nicht um einen offiziellen Abstellungstermin.

Flick hat zu Jahresbeginn bereits einen Aufenthalt in Spanien genutzt, um im Trainingslager von Borussia Dortmund „kurz“ mit den Rekonvaleszenten Mats Hummels und Ilkay Gündogan zu sprechen. Innenverteidiger Hummels, der sich beim 1:0-Sieg im letzten Länderspiel des vergangenen Jahres in London gegen England eine Fußverletzung zugezogen hatte, sei „froh“, dass es bei ihm „langsam wieder in die richtige Richtung“ gehe, berichtete Flick.

Gündogan habe nach seiner langwierigen Rückenverletzung in La Manga bis zu einer Bronchitis die Übungseinheiten absolvieren können, erzählte Flick und betonte: „Wichtig wird sein, dass er dauerhaft schmerzfrei bleibt.“ Gündogans Comeback ist wichtig für Löw, da sich im defensiven Mittelfeld der DFB-Auswahl eine Baustelle aufgetan hat.

Sami Khedira fällt nach seinem Kreuzbandriss beim 1:1 gegen Italien im vergangenen November noch lange aus. Wömöglich wird der Leistungsträger von Real Madrid bis zur WM nicht fit. Vize-Kapitän Bastian Schweinsteiger wartet nach seiner Sprunggelenks-Operation beim FC Bayern München ebenfalls noch auf sein Comeback. Im Trainingslager in Katar konnte er noch nicht wie erhofft voll ins Mannschaftstraining einsteigen.

Ein heißer WM-Kandidat bleibt für Löw trotz großer Konkurrenz auf dem linken Flügel Lukas Podolski. Der 111-malige Nationalspieler musste wegen einer langwierigen Muskelverletzung in der Hinrunde lange pausieren und konnte in der WM-Saison noch kein Länderspiel absolvieren. Beim FC Arsenal müsse er jetzt seinen Spielrhythmus wiederfinden, sagte Flick: „Ich mache mir darüber aber überhaupt keine Sorgen. Ich kenne Poldis Qualitäten“ - und Löw erst recht.

Die Tür zum WM-Kader sei nicht geschlossen, betonte Flick ganz allgemein. „Wenn ein Spieler jetzt eine überragende Rückrunde spielt und wir genau auf dieser Position eine Vakanz haben, dann besteht durchaus eine Chance“, sagte der künftige DFB-Sportdirektor. Das Nationalteam sei „sehr gut besetzt, unsere Qualität ist auf allen Positionen hoch“.

Positiv äußerte sich Flick über U 19-Nationalspieler Serge Gnabry vom FC Arsenal: „Seine Entwicklung ist beeindruckend. In der U 19 ist er ein wichtiger Spieler.“ Überraschende Nominierungen hatte es bei Löw bislang noch bei jedem Turnier gegeben.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort