WM 2018 in Russland Löw: Brasilien Mitfavorit - „Jeder braucht Topverfassung“

Berlin (dpa) - Die Personal-Auslese läuft, und auch die größten Rivalen um den WM-Titel in Russland stehen für Joachim Löw schon fest. Bereits siebeneinhalb Monate vor dem ersten Anstoß der Fußball-Weltmeisterschaft 2018 hat der Bundestrainer alles der Mission Titelverteidigung untergeordnet.

WM 2018 in Russland: Löw: Brasilien Mitfavorit - „Jeder braucht Topverfassung“
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„Ich mache mir überhaupt keine anderen Gedanken als über die WM“, erklärte der 57-Jährige am Wochenende im ZDF-Sportstudio. So sei es auch „überhaupt keine Überlegung wert für mich“, möglicherweise als Nachfolger des zurückgeholten Jupp Heynckes den FC Bayern trainieren zu können.

Löw sieht Brasilien wieder mit als größten Konkurrenten im Kampf um die WM-Krone 2018. „Sie haben sich vom 7:1 blendend erholt, sind wieder um einiges besser“, sagte Löw. Auf dem Weg zum WM-Titel 2014 hatte die deutsche Fußball-Nationalmannschaft die Gastgeber im Halbfinale überraschend hoch geschlagen.

Auch Argentinien, Spanien, England und Frankreich gehören für den Bundestrainer mit zu den Topfavoriten für das Turnier vom 14. Juni bis zum 15. Juli kommenden Jahres. „Es wird eine unglaublich schwierige WM“, erklärte Löw. „Wir müssen einen starken Kader haben.“ Jeder Spieler müsse „in jeder Minute in Topverfassung“ sein.

Deshalb habe für seine rund 35 Kandidaten das Rennen um ein persönliches WM-Ticket bereits begonnen. „Ich erwarte, dass sie sich intensiv vorbereiten im täglichen Ablauf, in der Professionalität. Nur wenn ich jetzt beginne, habe ich eine Chance.“

Eine Ausnahmestellung räumt Löw Weltmeister-Torwart Manuel Neuer ein. Auf die Rückkehr des verletzten Münchners will der Bundestrainer sogar länger warten, auch wenn es die jüngeren Vertreter um Marc-André ter Stegen zuletzt gut gemacht hätten. „Wenn Manuel im Januar, Februar wieder einsteigen kann, hat er drei, vier Monate. Er wird es schaffen, in Form zu kommen“, sagte Löw: „Davon gehe ich jetzt aus. Er ist einfach der beste Torhüter der Welt, war in allen Spielen ein riesiger Rückhalt.“

Die Auswahl seiner 23 WM-Spieler werde mit zu einigen großen Enttäuschungen führen: „Wir müssen harte Entscheidungen treffen, das wollten wir auch so.“ Es könne „auch durchaus sein“, dass die Auslese einige prominente Namen trifft.

„Wir wollten diesen Konkurrenzkampf, jetzt dürfen wir uns auch nicht beschweren. Wir brauchen Spieler, die auf Weltklasseniveau kommen - und zwar alle“, erklärte der DFB-Chefcoach mit Vertrag bis 2020. Bei der WM 2014 habe Brasilien als Heimnation im Fokus gestanden, nicht so sehr Deutschland. „Wir haben uns, ohne eine einzigen Superstar zu kreieren, als Mannschaft ins Turnier reingespielt. Jetzt sind wir Weltmeister, Confed-Cup-Sieger und die Nummer eins der Welt. Wir sind die einzige Mannschaft, die nur verlieren kann“, erklärte Löw.

Seine Spieler werden in Russland die Gejagten sein. Die gefährlichsten Jäger stehen für ihn schon fest. „Argentinien mit unglaublicher Offensivkraft. Spanien nach wie vor. Brasilien ist wiedererstarkt“, sagte Löw auf die Frage nach den Titel-Anwärtern. „Und ich würde auch die Engländer nicht vergessen“, sagte Löw. Dazu käme Frankreich. Gegen England tritt das DFB-Team am 10. November in London zum nächsten Testspiel an. Vier Tage später sind in Köln die Franzosen der Gegner. Sein Aufgebot dafür wird der Bundestrainer Ende dieser Woche benennen.

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