Löw belohnt Badstuber und Gündogan

München (dpa) - Joachim Löw belohnt Holger Badstuber und Ilkay Gündogan für ihr großes Durchhaltevermögen nach langen und schwerwiegenden Verletzungen mit dem Comeback im Nationalteam.

Löw belohnt Badstuber und Gündogan
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Der Bundestrainer berief die beiden Profis vom FC Bayern München und Borussia Dortmund in seinen 23-köpfigen Kader für die ersten Länderspiele des Jahres am kommenden Mittwoch in Kaiserslautern gegen Asien-Meister Australien sowie vier Tage später in der EM-Qualifikation in Tiflis gegen Georgien. Mit noch 16 Weltmeistern um den ebenfalls zurückkehrenden Kapitän Bastian Schweinsteiger, aber ohne Neulinge eröffnet Löw den intensiven Endspurt des Weltmeisters zur EM 2016 in Frankreich.

Löw freut sich besonders, die verhinderten Weltmeister Badstuber und Gündogan am Montag beim Treffpunkt in Frankfurt/Main wieder im Kreis der DFB-Auswahl begrüßen zu können. „Die beiden haben lange Zeiten des Leidens hinter sich, die nun zum Glück vorüber sind. Mich hat es bewegt, Holger und Ilkay wieder am Ball zu sehen, und ich bin beeindruckt davon, wie schnell sie wieder hohes Niveau erreicht haben. Es ist bewundernswert, wie sie mit ihrer Situation umgegangen sind. Sie haben über Monate hart gearbeitet und trotz einiger Rückschläge nie den Optimismus verloren“, erklärte Löw am Freitag.

Badstuber hat sein 30. und bislang letztes Länderspiel vor dem ersten von zwei Kreuzbandrissen beim legendären 4:4 gegen Schweden am 16. Oktober 2012 bestritten - vor zweieinhalb Jahren. „Ich hoffe, dass er so schnell wie möglich wieder Fuß fasst im Nationalteam“, äußerte Nationaltorhüter Manuel Neuer über seinen Bayern-Kollegen.

Mittelfeldspieler Gündogan hatte sich bei seinem achten Länderspieleinsatz am 14. August 2013 verletzt. Der damalige Torschütze zum 1:2-Zwischenstand beim 3:3 gegen Paraguay musste anschließend wegen eines hartnäckigen Rückenleidens mehr als ein Jahr pausieren, bis er zunächst beim BVB sein Bundesliga-Comeback feiern konnte. Die Nominierung des Duos sei aber keine Anerkennung für ihren Kampfgeist, „sie ist Belohnung für ihre aktuellen Leistungen“, betonte Löw in einer DFB-Mitteilung. Ab sofort gehe der gemeinsame Blick mit Badstuber und Gündogan „nach vorne - nicht mehr zurück“.

Das gilt auch für Bastian Schweinsteiger, der seit seinem heroischen Auftritt im gewonnenen WM-Finale gegen Argentinien ebenfalls aus Verletzungsgründen kein Spiel mehr im Nationaltrikot bestreiten konnte. Der 30 Jahre alte Bayern-Profi soll als Führungsfigur den Weltmeister zur EM-Endrunde führen. „Ihn wieder dabei zu haben, ist für uns ein großer Gewinn“, erklärte Löw: „Wir brauchen ihn, auf dem Platz genauso wie außerhalb.“

Zu den 16 eingeladenen Weltmeistern zählt auch Lukas Podolski, der mit 121 Einsätzen über die größte Länderspielerfahrung verfügt. Die geringste weist der Kölner Außenverteidiger Jonas Hector mit einem Länderspiel auf. Keine Veränderungen gibt es zum Jahresauftakt auf der Torhüterposition. Löw berief das etablierte WM-Trio Manuel Neuer, Roman Weidenfeller und Ron-Robert Zieler.

Die deutsche Mannschaft ist beim Start 2015 gefordert. In der EM-Qualifikation belegt der Weltmeister aktuell nur Platz drei hinter Polen und Irland. „Die Situation ist für uns ungewohnt, sie ist aber kein Problem“, bemerkte Löw gelassen. „Unsere Sinne sind geschärft.“ Nur der Erste und Zweite der Gruppe D lösen direkt das EM-Ticket.

Das DFB-Aufgebot:

Tor: Mannuel Neuer (Bayern München), Roman Weidenfeller (Borussia Dortmund), Ron-Robert Zieler (Hannover 96)

Abwehr: Jérôme Boateng (Bayern München), Holger Badstuber (Bayern München), Jonas Hector (1. FC Köln), Shodran Mustafi (FC Valencia), Benedikt Höwedes (FC Schalke 04), Mats Hummels (Borussia Dortmund), Sebastian Rudy (1899 hoffenheim)

Mittelfeld: Sami Khedira (Real Madrid), Bastian Schweinsteiger (Bayern München), Ilkay Gündogan (Borussia Dortmund), Karmim Bellarabi (Bayer Leverkusen), Mario Götze (Bayern München), Christoph Kramer (Borussia Mönchengladbach), Toni Kroos (Real Madrid)

Angriff: Thomas Müller (Bayern München), Mesut Özil (FC Arsenal), Lukas Podolski (Inter Mailand), Max Kruse (Borussia Mönchengladbach), André Schürrle (VfL Wolfsburg), Marco Reus (Borussia Dortmund)

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