England tut Podolski gut - „Er ist schon sehr beliebt“

Frankfurt/Main (dpa) - Er scherzt, er lacht - der „Deutschland-Poldi“ ist wieder da. Der Wechsel zum FC Arsenal nach dem bitteren Abstieg mit seinem 1. FC Köln und der auch persönlich unglücklich verlaufenen Fußball-EM ist für Lukas Podolski zum echten Neuanfang geworden.

„Wir alle sind mit seiner Entwicklung in England sehr zufrieden. Er macht einen sehr engagierten Eindruck“, erklärte Joachim Löw erfreut. „Er ist schon sehr beliebt“, bemerkte Co-Bundestrainer Hansi Flick, der sich persönlich mehrere Tage in London einen Eindruck verschaffen konnte. England tut Podolski gut.

„Ich wurde vom ersten Tag an gut aufgenommen von der Mannschaft, vom Trainer und dem gesamten Umfeld. Ich habe mich gleich wohlgefühlt“, berichtete der 103-malige Nationalspieler vor dem WM-Qualifikationsspiel am Freitag in Irland. „Natürlich kommt dazu, dass die ersten Spiele positiv verlaufen sind“, meinte der Kölner Junge und strahlte wieder. Vier Tore in neun Pflichtspielen, dazu zwei Vorlagen - die Arsenal-Fans singen längst „He scores when he wants“ (Er trifft, wie er will). „Gefährliche Aktionen gehen oft von ihm aus. Da geht ein Raunen durch das Stadion“, berichtete Flick.

Die Partie in Dublin fühlt sich für Podolski so ähnlich an wie ein Heimspiel. „In England bin ich mit Arsenal auch schon ein bisschen rumgekommen. Schöne enge Stadien. Laute, verrückte Fans. Das werden wir auch in Irland erleben. Darauf müssen wir uns einstellen“, sagte der Neu-Engländer. Podolski geht mit guten Erinnerungen in das Spiel gegen die Iren. 2006 zum Start der Qualifikation für die EM 2008 hatte er den 1:0-Siegtreffer markiert. Und auch jetzt habe Deutschland „die nötige Qualität, um drei Punkte mitzunehmen“.

In Dublin könnte der 27-Jährige bereits sein 104. Länderspiel bestreiten und damit „Kaiser“ und Legende Franz Beckenbauer (103) überholen. „Wir haben auch ein sehr gutes Feedback von Arsenal-Trainer Arsène Wenger“, berichtete Löw. Den bei der EURO erstmals nicht mehr unumstrittenen Podolski ordnet er nun mehr als Alternative für Mittelstürmer Miroslav Klose ein statt als linken Flügelspieler. Zuletzt gegen die Färöer und Österreich ließ der Bundestrainer den „ewigen Lukas“ nur noch als Einwechselspieler ran.

„Wir haben gute Jungs, der Konkurrenz muss man sich stellen“, meinte Podolski in Frankfurt, nachdem er nach einer überwundenen Fußblessur wieder mit dem DFB-Team trainieren konnte. „Wenn man mal nicht spielt, ist das kein Beinbruch. Ich werde die Trainer-Entscheidung immer akzeptieren.“

Obwohl der für 13 Millionen Euro von Arsenal geholte Offensivmann auch gegen die Iren damit rechnen muss, nicht von Anfang an zu spielen, wirkt er locker. Er kann herzlich über ein Video lachen, dass ihn als Englisch-Lernenden auf die Schippe nimmt. Der bis 2016 an Arsenal gebundene Podolski lernt Londoner Slang: Cockney, ein Dialekt in Reimform. „Viel Spaß damit im Internet“, scherzte er.

Mit der wiedergefundenen Lockerheit will Podolski in England nochmals einen Qualitätssprung machen als Fußballer. „Neun Pflichtspiele sind zu früh, um zu sagen, das alles positiv ist. Ich habe das Ziel, die nächsten Monate und Jahre gut zu spielen und erfolgreich zu sein“, betonte Podolski.

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