Rekordnationalspieler Lothar Matthäus mit Abschiedsspiel bei Jugendverein

Herzogenaurach (dpa) - Den Ehrgeiz auf dem Platz hat Lothar Matthäus auch im Alter von inzwischen 57 Jahren nicht verloren. Beim letzten Saisonspiel für seinen Jugendverein 1. FC Herzogenaurach schnürte der deutsche Rekordnationalspieler noch einmal die Fußballschuhe.

Rekordnationalspieler: Lothar Matthäus mit Abschiedsspiel bei Jugendverein
Foto: dpa

Fast zwei Jahrzehnte nach der letzten Partie als Profi überzeugte der Welt- und Europameister mit teils feinen Pässen und zeigte sogar Emotionen. „Ach Sch...“, fluchte Matthäus nach einem Patzer, die Fans in der Provinz freuten sich. „Das war mein letztes Punktspiel und das erste für den FC Herzogenaurach seit 40 Jahren. Es hat Spaß gemacht, wie schon in der Jugend“, sagte er nach knapp einer Stunde Spielzeit.

Dass der künftige Landesligist die Partie mit 4:0 gegen die SpVgg Hüttenbach-Simmelsdorf gewann, passte zum erfolgreichen Nachmittag von Matthäus, der sogar Kapitän war. Auch ein Regenschauer verdarb dem Altmeister vor etwa 2000 Zuschauern - etliche davon waren von einem Feuerwehr-Fest gleich nebenan an den Sportplatz gekommen - den Spaß nicht; zu dem Zeitpunkt war er ohnehin schon ausgewechselt.

„Ich hatte eine große Karriere - aber sie hat hier begonnen“, erinnerte der Ex-Profi und scherzte: „Die Mannschaft hat sich tapfer geschlagen trotz Handicap Lothar Matthäus.“ Danach posierte er für Selfies, gab Autogramme und plauderte mit Ehrengästen und Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) und DFB-Vizepräsident Rainer Koch.

Der 150-malige Nationalspieler hatte 1971 in der C-Jugend seine ersten Spiele für Herzogenaurach bestritten. Von Franken aus eroberte der Mittelfeldspieler danach die Fußball-Welt, wurde siebenmal deutscher Meister, zweimal UEFA-Cup-Champion und holte mit der Nationalmannschaft den EM- und WM-Titel - 1990 sogar als Kapitän.

Nachdem er als Trainer nicht erfolgreich war, wurde er TV-Experte. Kicken will Matthäus auch weiter, unter anderem bei Legendenspielen mit dem Club der Nationalspieler (CdN), wo er Vorsitzender ist.

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