Littmann rät homosexuellen Fußballern vom Outing ab

Berlin (dpa) - Corny Littmann, ehemaliger Präsident des FC St. Pauli, rät homosexuellen Fußballern von einem Outing ab.

„Ein schwuler Spieler führt zu Spannungen. Kein Verein der Welt will sich ein Problem in die Mannschaft holen“, sagte der Hamburger Theaterchef in einem Interview der „Süddeutschen Zeitung“.

Littmann bekennt sich selbst offen zu seiner Homosexualität. Er wisse auch selbst „von etlichen schwulen Spielern und Trainern“. Von einem Outing würden nicht die Fans, sondern die Vereinsstrukturen abschrecken. Auch ein Vereinswechsel könnte im Falle eines Outings problematisch sein. „Wer garantiert ihm, dass es überall so tolerant zugeht, wie bei seinem derzeitigen Verein?“, fragte Littmann.

Auch Ligapräsident Reinhard Rauball hatte in einem Interview der „Sport-Bild“ (Mittwoch) erklärt: „Einem Spieler zu diesem Schritt zu raten - so weit ist der Fußball nicht.“ Das sei beschämend, aber seine hundertprozentige Überzeugung, sagte Rauball.

Mitte Juli hatte der Deutsche Fußball-Bund eine Broschüre zum Thema „Fußball und Homosexualität“ vorgestellt. Ziel des Prospekts ist, homosexuelle Fußballer bei ihrem Coming-out zu unterstützen.

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