Zwanziger kritisiert WM in Katar: „Pervertiert“

Frankfurt/Main (dpa) - Der scheidende DFB-Präsident Theo Zwanziger hat die Vergabe der Weltmeisterschaft 2022 an Katar erneut stark kritisiert. Solche Entscheidungen könne man unter politischen Interessen sehen, sagte das Exekutivmitglied des Fußball-Weltverbandes FIFA in Frankfurt/Main.

„Aber sie dürfen nicht eingebracht werden, wenn die Grundvoraussetzungen, die sportlichen Voraussetzungen, ein Stück pervertiert werden. Ich habe nicht verstehen können, wie ein so kleines Land die WM erhalten kann.“

Trotz seines Vorsitzes in der neu gegründeten Statuten-Kommission der FIFA sieht sich Zwanziger nicht in der Lage, die Entscheidung für den Wüstenstaat zu kippen. „Es steht nicht in meiner Macht, da was zu verändern“, sagte der 66-Jährige, „ich stehe da unter einem gewaltigen Zeitdruck. Das ist ein unglaublich enges Zeitfenster.“

Katar habe bei Experten an letzter Stelle eines Bewertungsrasters gelegen, meinte Zwanziger. Der Chef des Deutschen Fußball-Bundes, der Wolfgang Niersbach als designierten Nachfolger vorstellte, geht davon aus, dass Kritik an der Vergabe die WM-Vorbereitung immer wieder stören werde. „Katar mag große Verdienste haben, eine Fußball-WM braucht aber andere Grundvoraussetzungen“, betonte er. Der Wüstenstaat hatte vor einem Jahr den Zuschlag für das Weltturnier 2022 erhalten.

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