Primera División Rekord futsch und Messi-Aus: Dämpfer für Real und Barça

Madrid (dpa) - Cristiano Ronaldo schlug verärgert die Hände über dem Kopf zusammen, wenig später verließ Lionel Messi mit schmerzverzerrtem Gesicht den Platz. Dass beide Fußball-Megastars an ein und demselben Tag leiden, schimpfen und verzweifeln, kommt nicht häufig vor.

Primera División: Rekord futsch und Messi-Aus: Dämpfer für Real und Barça
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Am Mittwochabend hatten sie aber allen Grund dazu: Ronaldos Real Madrid und Messis FC Barcelona verloren nämlich bei ihren 1:1-Heimremis gegen CF Villarreal und Atlético Madrid nicht nur wichtige Punkte im Kampf um den spanischen Meister-Titel.

Mit einem gut aufgelegten Weltmeister Toni Kroos verpasste Tabellenführer Real den historischen Rekord von 17 Ligasiegen in Serie - die Bestmarke von 16 Erfolgen nacheinander teilt sich der Champions-League-Sieger nun mit dem FC Barcelona der Saison 2010/2011. Die Barça-Profis um Torwart Marc-André ter Stegen müssen derweil drei Wochen lang auf den verletzten Messi verzichten - unter anderem auch nächste Woche im Champions-League-Duell bei ter Stegens früherem Club Borussia Mönchengladbach.

Die Madrider Blätter sprachen am Donnerstag - fünf Tage vor dem Besuch der Königlichen bei Borussia Dortmund - unisono von einem „großen Dämpfer“. Von „Unglück“ und „großem Schmerz“ schrieben die Sportzeitungen in Barcelona. „Mundo Deportivo“ bezeichnete den Ausfall von Messi sogar als „Tragödie“.

Trainer Luis Enrique äußerte sich in die gleiche Richtung: „Klar ist das ein harter Schlag. Wenn Messi verletzt ist, verliert aber nicht nur der FC Barcelona, sondern der gesamte Fußball.“ Der 29-Jährige aus Argentinien - der zuletzt wieder in Topform war und mit vier Toren die Torschützeniste der Primera División nach fünf Runden zusammen mit anderen Spielern anführt - war in der 59. Minute wegen eines Muskelfaserrisses in der Leistengegend ausgewechselt worden.

Knapp zwei Minuten nach dem Messi-Aus erzielte Ángel Correa den Ausgleich. Der frühere Schalker Bundesliga-Profi Ivan Rakitic hatte den Titelverteidiger per Kopf in Führung gebracht (41.). „Das war nicht das Ergebnis, das wir uns erhofft hatten. Der Gegner hat aber sehr gut und sehr tief verteidigt“, meinte Luis Enrique über Atlético Madrid.

Mit dem verdienten Punktgewinn in Barcelona tankte der Finalist der Jahre 2014 und 2016 Selbstvertrauen für das Heimduell der Königsklasse gegen die Bayern. „Meine Jungs sind sehr gut in Form. Barcelona hatte kaum Torchancen“, bilanzierte Atlético-Trainer Diego Simeone, und auch Kapitän Gabi freute sich: „Wir haben hier einen Superpunkt geholt. Wir brennen vor Ehrgeiz.“

Ganz anders war die Stimmung beim reicheren Madrider Verein: Real-Trainer Zinedine Zidane, der mit Kritik an seine Kicker normalerweise sehr sparsam umgeht, klagte diesmal offen: „Es hat uns an Intensität gefehlt, vor allem in der ersten Hälfte.“ Im Bernabéu-Stadion hatte Bruno Soriano in der Nachspielzeit der ersten Hälfte die Gäste nach Handspiel von Sergio Ramos per Elfmeter in Führung gebracht. Nach Ecke von Kroos betrieb Ramos mit seinem Kopfballtor (48.) Wiedergutmachung. Mit 13 Punkten führt Real mit zwei Zählern Vorsprung auf den FC Sevilla und drei auf den Dritten Barcelona die Tabelle an. Atlético (9) liegt auf Rang vier.

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