Nach 1:1 im Topspiel: Chelsea-Coach Mourinho schweigt

London (dpa) - José Mourinho blieb der Mauertaktik auch abseits des Rasens treu. Nach dem destruktiven Auftritt seiner Chelsea-Profis beim 1:1 im Premier-League-Topspiel gegen Verfolger Manchester City weigerte sich der Coach erneut, vor Journalisten zu sprechen.

Nach 1:1 im Topspiel: Chelsea-Coach Mourinho schweigt
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Mit seinem Schweigen reagiert der Portugiese seit Tagen auf eine nur von ihm ausgemachte Verschwörung gegen den Spitzenreiter, an der Schiedsrichter, TV-Experten, Sendeanstalten und Verbandsfunktionäre gleichermaßen beteiligt sein sollen.

„Der bockige Trainer benimmt sich wie ein verwöhntes kleines Kind“, schimpfte der „Sunday Telegraph“ über Mourinhos Eskapaden. Der „Sunday Mirror“ forderte: „Hör auf zu jammern und mach, was du am besten kannst: Titel gewinnen.“

Der Star-Coach ließ sich nicht besänftigen, obwohl es ihm mit einer weiteren taktischen Meisterleistung gelungen war, trotz der Ausfälle des verletzten Spielmachers Cesc Fabregas und des gesperrten Torjägers Diego Costa, den Angriff von Meister ManCity abzuwehren. Nach dem 23. Spieltag bleiben die Blues (53) mit fünf Zählern Vorsprung vor dem Kontrahenten (48) an der Spitze. „Für Chelsea war es ein Sieg nach Punkten“, erklärte die „Sunday Times“.

Die West-Londoner, bei denen DFB-Kicker André Schürrle wegen seines bevorstehenden Wechsels zum VfL Wolfsburg erwartungsgemäß nicht im Kader stand, gaben in 90 Minuten nur drei Torschüsse ab - so wenige wie seit elf Jahren nicht mehr. Nach dem 1:0 durch Loic Remy in der 41. Minute schossen sie gar nicht mehr auf das Tor der Citizens, die durch David Silva (45.) noch vor dem Wechsel zum Ausgleich kamen.

City-Coach Manuel Pellegrini sagte: „Wir haben von der ersten bis zur letzten Minute versucht, das Spiel zu gewinnen.“ Die Leistung von Chelsea wolle er indes nicht analysieren. Die Punkteteilung mache ihm im Titelrennen Hoffnung. „Die Meisterschaft wird von einem dieser Teams gewonnen - aber an einem anderen Tag“, meinte auch die „Times“ und erklärte das Titelrennen für offen.

Für alle anderen Teams der Spitzengruppe geht es demnach bloß noch um die Qualifikation für die Champions League. Dort hat sich Rekordmeister Manchester United (43) mit dem 3:1 über Schlusslicht Leicester City in Position gebracht. Für die Mannschaft von Trainer Louis van Gaal trafen Robin van Persie (27.), Radamel Falcao (32.) und Wes Morgan (44.) mit einem Eigentor. Nach dem Wechsel verkürzte Marcin Wasilewski (80.). Es war das 300. Premier-League-Gegentor von United im Old Trafford. Bereits am Sonntag konnte der FC Southampton (42) die Red Devils aber wieder überholen.

Ex-Bundesligaprofi Philipp Wollscheid siegte mit Stoke City 3:1 gegen die Queens Park Rangers. Der deutsche U21-Nationalspieler Emre Can gewann mit dem FC Liverpool 2:0 gegen West Ham United.

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