Keine Bewegung im Fall Ba - Babel Nachfolger?

La Manga (dpa) - In der Transfer-Seifenoper um Hoffenheims Demba Ba herrscht zwischen dem Stürmer und seinem Club Funkstille. Wo sich Demba Ba derzeit aufhält, kann auch Manager Ernst Tanner nicht genau sagen.

„Wir hatten keinen Kontakt mehr zu ihm“, sagte Tanner im spanischen La Manga, wo sich der Fußball-Bundesligist noch bis zum Wochenende auf die Rückrunde vorbereitet. Zuletzt soll der senegalesische Angreifer in London gewesen sein. Dort lebt die Familie des 25-Jährige, deshalb möchte Ba in Zukunft in der englischen Hauptstadt spielen.

Doch an die Hoffenheimer ist bislang kein Interessent herangetreten. „Das wäre aber ja auch ein bisschen fix. So schnell entschließt sich kein Verein, ein Angebot in nicht ungeringer Höhe auf den Tisch zu legen“, sagte Tanner der Nachrichtenagentur dpa.

Ba wiederholte in der „Bild“-Zeitung noch einmal seine Darstellung, die Kraichgauer hätten ihm die Freigabe zugesichert. „Ich hatte grünes Licht, den Verein zu verlassen“, sagte der Stürmer, was Tanner nach wie vor bestreitet. „Vielleicht hat er etwas nicht richtig verstanden. Wir haben ihm gesagt, wenn es ein Angebot gibt, dann werden wir uns damit befassen, so wie es unsere Pflicht als Club ist und so wie wir es auch bei Luiz Gustavo getan haben“, sagte der Hoffenheimer Manager.

Aber auch wenn bislang kein Verein für Ba die den Hoffenheimern vorstrebende zweistellige Millionensumme geboten hat, werden sich die Wege beider Seiten schon in naher Zukunft trennen. Zwar hatte Mäzen Dietmar Hopp erklärt, er habe gewisse Sympathien, im Fall Ba ein Exempel zu statuieren und hart zu bleiben. Doch spielen wird Ba für die Hoffenheimer definitiv nicht mehr.

„Wir können ihn ja nicht fesseln und knebeln und auf den Trainingsplatz zerren“, sagte Tanner auf die Frage, ob er Ba in der kommenden Woche im Trainingszentrum in Zuzenhausen auf dem Platz erwarte. Der Manager sondiert daher bereits den Markt nach einem Nachfolger.

Spekulationen aus den Niederlanden, wonach Oranje-Nationalspieler Ryan Babel vom FC Liverpool ein Kandidat sei und die Hoffenheimer bereits mit dessen Berater Winnie Haatrecht gesprochen hätten, dementierte Tanner. „Ich habe mit Ryan Babel noch nie gesprochen und seinen Berater kenne ich auch nicht“, sagte Tanner.

Und so wird sich der Fall Ba wohl noch eine Weile hinziehen, nachdem der Stürmer die Hoffenheimer mit seinen Mätzchen bereits im Sommer 2009 in Atem gehalten hatte. Damals platzte sein Wechsel zum VfB Stuttgart wegen einer Verletzung. Dem mit sechs Treffern besten 1899-Torschützen der Hinrunde könnte dieses Mal aber Ungemach drohen. Das FIFA-Reglement sieht für Vertragsbruch seitens eines Spielers eine Sperre von bis zu sechs Monaten vor, die mit der Zeit bei einem neuen Verein beginnen würden. „Fraglich, ob er unter den Vorzeichen einen Verein findet“, hatte Hopp in einem Interview des „Kicker“ gesagt.

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