Italien: Fußballer gestehen weitere Manipulationen

Cremona (dpa) - Der italienische Fußball-Wettskandal weitet sich aus. In den Verhören der Staatsanwaltschaft Cremona sind 20 weitere Fußballer und zehn zusätzliche Spiele ins Visier der Ermittler geraten.

Italienischen Medienberichten zufolge sollen in der vergangenen Saison auch die drei Erstligaspiele von Lazio Rom gegen CFC Genua und US Lecce sowie die Partie zwischen Palermo und Bari für Wetten manipuliert worden sein.

Dies habe der Fußballer Carlo Gervasoni in einem mehrstündigen Verhör von Staatsanwalt Roberto Di Martino in Cremona ausgesagt. Gervasoni spielte in der vergangenen Saison beim Drittligisten Cremonese und beim Zweitligisten Piacenza. Wegen seiner Verwicklung in den Wettskandal war er bereits im Sommer vom italienische Fußballverband (FIGC) für fünf Jahre gesperrt worden. Gervasoni war vor Weihnachten zusammen mit 16 weiteren Personen verhaftet worden.

Neben Gervasoni haben bereits weitere Fußballer Wettmanipulationen gestanden. Auch der ehemalige Kapitän des Erstligisten Atalanta Bergamo, Cristiano Doni, räumte zwei Manipulationsversuche zugunsten seines Clubs im Aufstiegskampf ein. Der 38-Jährige bestritt jedoch, Mitglied der mutmaßlichen Betrügerbande zu sein, die Dutzende Spiele manipuliert haben soll. Auch Atalanta habe nichts von seinen Aktionen gewusst. Medienberichten zufolge bezweifeln dies die Ermittler jedoch. Meldungen, wonach auch italienische Nationalspieler, in die Wettaffäre verstrickt seien, bezeichnete Staatsanwalt Di Martino als falsch.

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