Gewalt gegen Schiedsrichter soll strenger bestraft werden

Amsterdam (dpa) - Der gewaltsame Tod des niederländischen Linienrichters soll nun politische Konsequenzen haben. Gewalt gegen Schiedsrichter sollen in Zukunft wesentlich strenger bestraft werden, erklärte der niederländische Justizminister Ivor Opstelten im Parlament in Den Haag.

Die Referees müssten strafrechtlich denselben Status haben wie Polizisten, Feuerwehrleute und andere Hilfskräfte. „Man muss Autorität wieder akzeptieren“, sagte der Minister.

Sportministerin Edith Schippers betonte, dass jeder Angriff auf Schiedsrichter bei der Polizei angezeigt werden müsse. Die Polizei werde diese direkt behandeln. Die Minister waren zuvor mit Vertretern des niederländischen Fußballbundes KNVB und den Bürgermeistern der großen Städte zusammengekommen, um über Maßnahmen gegen Gewalt beim Fußball zu beraten. Anlass war der Tod eines Linienrichters nach einer Prügelattacke durch jugendliche Amateurspieler am Sonntag vor einer Woche.

Auch Bondscoach Louis van Gaal hofft, dass die Gewalttat politische Konsequenzen hat. „Wir leben seit den 70er Jahren in einer Gesellschaft ohne Regeln, Normen und Werte“, sagte der Nationaltrainer im niederländischen Radio. Die Politik müsse Regeln und Normen festlegen und durchsetzen.

Die Polizei nahm inzwischen weitere vier Tatverdächtige fest. Insgesamt sind nun acht Personen aus Amsterdam unter dem Verdacht des Totschlags in Haft. Die meisten sind 15 bis 17 Jahre alt, ein Tatverdächtiger ist 50 Jahre alt.

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