Ein Schlenker zu viel? Erneuter Messi-Wirbel

Zürich (dpa) - Lionel Messis jüngster Schlenker zu seiner Fußball-Zukunft sorgt für neuen Wirbel. Dass er bei der Wahl zum Welttrainer des Jahres auch noch ein Kreuz für Jose Mourinho vom FC Chelsea übrig hatte, tat der allgemeinen Aufregung um den 27 Jahre alten Argentinier ein übriges.

Ein Schlenker zu viel? Erneuter Messi-Wirbel
Foto: dpa

„Ich weiß nicht, was passieren wird. Ich weiß nicht, wo ich im kommenden Jahr sein werde“, sagte Messi am Rande der FIFA-Gala in Zürich. Lässig im angesagten Hoody-Look stellte sich Messi den Fragen zu seiner Zukunft. Nur wenige Stunden nachdem er ein vermeintliches Bekenntnis zum FC Barcelona und ein Statement zu angeblichen Dissonanzen mit Trainer Luis Enrique abgegeben hatte. „Das sind alles Lügen. Ich habe nie irgendwas verlangt, damit ich bleibe, weil ich nicht die Absicht habe zu gehen, weder zu Chelsea noch zu Manchester City“, hatte Messi dem club-eigenen Sender Barça TV gesagt.

Gut 800 Kilometer Luftlinie entfernt in der Gotthardstraße in Zürich wiederholte Messi zwar, dass er immer schon gesagt habe, gern seine Karriere bei Barcelona zu beenden. Aber: „In der Welt des Fußballs weiß man nie was passiert.“ Daraufhin titelte die spanische Sportzeitung „Marca“: „Messi spricht, und Barça zittert.“ Der Argentinier habe allein mit seinen Worten beim FC Barcelona „ein Erdbeben“ ausgelöst.

Zumal Messi bei der Trainerwahl als Kapitän der argentinischen Nationalmannschaft nach Ex-Auswahlcoach Alejandro Sabella und dem ehemaligen Barça-Trainer Josep Guardiola ausgerechnet Mourinho auf Platz drei wählte. Jener portugiesische Star-Coach, der beim FC Chelsea angestellt ist. Jener englische Verein, der angeblich nach den vorangegangenen Schlagzeilen um Messi bereits Kontakt mit dessen Vater aufgenommen haben soll, um die Chancen auf einen Wechsel des viermaligen Weltfußballers zur nächsten Saison zu eruieren. „Mit Zuckerbrot und Peitsche“ behandelt Messi den FC Barcelona nach Ansicht der „La Vanguardia“.

Mit 13 zog Messi einst vom argentinischen Rosario nach Barcelona. Sein Vertrag wurde bei den Katalanen im Mai vergangenen Jahres bis 2018 verlängert. Wer Messi vorher haben will, muss die unfassbare Ablösesumme von 250 Millionen Euro auf den Tisch legen. Aber würde er denn wirklich woanders spielen wollen? „Ich denke nicht daran, aus Barcelona wegzugehen“, betonte Messi wiederum in der Mixed Zone der Gala in Zürich.

Aus seiner Wahlheimat kam am Dienstag prompte Unterstützung. „Was er gesagt hat, war doch nur das typische Klischee, dass du nie weißt, was in der Zukunft passiert“, sagte Vereinskollege Sergio Busquets bei einer Barça-Pressekonferenz. „Er kontrolliert seine Zukunft und er hat gesagt, dass er nicht gehen will. Das ist sehr wichtig für uns“, betonte er.

Also eher verbale Unbedachtsamkeit anstatt Kalkül, weil zum Beispiel Ende der Saison beim FC Barcelona vorgezogene Präsidentschaftswahlen anstehen? Dass seine Zukunft offen sei, habe er „einfach nur so gesagt“, meinte Messi. Er werde auch weiterhin für Barça spielen. Nach Informationen von „El Periódico de Catalunya“ fühlte Messi sich auf der Pressekonferenz missverstanden. Das dürfte am fehlenden eindeutigen Bekenntnis zu Barcelona und dem gemeinsamen Vertrag gelegen haben.

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