Brasilien schießt sich in Confed-Cup-Laune

Porto Alegre (dpa) - Brasilien atmet auf: Die Seleção kann auch gegen große Gegner gewinnen. Der Confed-Cup-Gastgeber besiegte Frankreich mit 3:0 (0:0).

Das war Balsam für Brasiliens Fußball-Seele, denn die Seleção geriet immer stärker in den Ruf, Gegner der Kategorie Irak oder China mit Kantersiegen zu schlagen, Top-Teams aber nicht bezwingen zu können. „Wir gehen hier mit sehr viel mehr Vertrauen raus“, sagte Nationalcoach Luiz Felipe Scolari nach dem Abpfiff im WM-Ort Porto Alegre. Auch er hatte seit seinem Amtsantritt im November 2012 sehnsüchtig auf einen solchen Sieg gewartet.

Es war Brasiliens letztes Testspiel vor dem Confederations Cup, den die Seleção am Samstag in Brasília mit dem Spiel gegen Japan eröffnet. Schwach in der ersten Halbzeit, konnte die Seleção nach der Pause im Grêmio-Stadion deutlich zulegen. Oscar schoss das Scolari-Team in der 54. Minute in Führung. Hernanes legte in der 85. Minute nach und Lucas Moura setzte in der Nachspielzeit einen Foulelfmeter ins Netz des französischen Keepers Hugo Lloris.

Luiz Gustavo hat bei Trainer Scolari einen guten Stand. Der Bayern-Profi stand in der Startelf und wurde erst in der 80. Minute ausgewechselt. Sein Vereinskollege Dante hat es schwerer. Wie schon beim 2:2 gegen England vor einer Woche saß er fast die ganze Zeit auf der Bank und wurde erst in der Schlussphase eingewechselt.

„Trotz der Treffer: Es war keine Gala-Leistung Brasiliens“, dämpfte die Sportzeitschrift „Lance!“ vorschnelle Euphorie. Das Sportportal globoesporte.com brachte es aber auf den Punkt: „Ein Freundschaftsspiel hat zwar nicht annähernd das Gewicht einer Meisterschaftspartie. Aber in bestimmten Fällen, kann ein solches Spiel Tonnen von den Schultern eines Teams nehmen.“

Immerhin lag der letzte Sieg der Südamerikaner gegen einen Ex-Weltmeister fast vier Jahre zurück. Zuletzt bezwang Brasilien im November 2009 England mit 1:0. Der letzte Sieg gegen die „Équipe Tricolore“ lag sogar über zwei Jahrzehnte zurück.

Frankreich-Stürmer Benzema war nach der Partie nahezu geschockt. „Ehrlich gesagt, das war ein schreckliches Spiel. In der zweiten Halbzeit haben wir nichts geschafft. Ich weiß nicht, ob wir es verdienen, aber ein 3:0 ist sehr hart.“

Fast staatsmännisch gab sich der Brasilianer Daniel Alves. „Wir arbeiten mit Demut und Hingabe und vertrauen auf die Arbeit des Trainers. Wir fangen an, die Früchte zu ernten“, sagte der 30-Jährige. Das Ziel für den Confed-Cup ist auch für ihn klar. „Wir wissen, dass die Seleção von Siegen lebt. Wieviel man auch arbeitet, wenn man nicht gewinnt, nützt es nichts.“

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