Arsenal unterliegt Chelsea im Londoner Derby 1:2

London (dpa) - Ohne den erkrankten Lukas Podolski hat der FC Arsenal eine bittere Pleite im Londoner Krisen-Derby beim FC Chelsea erlitten. Die Gunners verloren an der verschneiten Stamford Bridge mit 1:2 (0:2).

Arsenal erwies sich dabei als Aufbaugegner für das zuletzt so heimschwache Chelsea und dessen Coach Rafael Benítez. „Wir haben in der letzten Woche zwei große Spiel verloren und das ist sehr niederschmetternd für uns“, sagte ein sehr angeschlagen wirkender Arsenal-Trainer Arsène Wenger - und er mahnte an: „Wir können uns keine Punktverluste mehr leisten, wenn wir die Top-Vier erreichen wollen.“ In dieser schwachen Form braucht der FC Bayern München seinen nächsten Champions-League-Gegner nicht zu fürchten.

Besonders bitter verlief für die sechstplatzierten Gunners im Kampf um den Königsklassen-Wiedereinzug auch der Abschluss des Super Sunday: Der Nord-Londoner Erzrivale Tottenham Hotspur trotzte dem Rekordmeister Manchester United an der White Hart Lane in der Nachspielzeit noch ein 1:1 ab. Damit hat Arsenal mit 34 Zählern (bei einem Nachholspiel) nun schon sieben Punkte Rückstand auf die Spurs (41) auf dem vierten Rang. An der Spitze schmolz der Vorsprung von ManUnited (56), dessen Führung von Superstar Robin Van Persie (25.) durch US-Stürmer Clint Dempsey (90.+2) egalisiert wurde, auf fünf Zähler vor Manchester City. Der Meister hatte am Samstag mit einem 2:0 (1:0)-Heimsieg gegen den FC Fulham dank eines Doppelpacks von David Silva vorgelegt. Dritter ist weiterhin der FC Chelsea (45).

Dem Champions-League-Sieger Chelsea genügte im „Capital Clash“ der britischen Hauptstadt eine sehr starke erste Halbzeit, in der Juan Mata (6.) und Frank Lampard (16.) mit seinem 195. Tor für die Blues erfolgreich waren. Mittelfeld-Dauerbrenner Lampard verwandelte einen von Arsenal-Keeper Wojciech Szczesny verursachten Foulelfmeter. Arsenals Aufbäumen in der zweiten Halbzeit kam zu spät - die Gunners kamen nur zum Anschluss durch ihren Topscorer Theo Walcott (58.).

Der Ex-Kölner Podolski stand wegen Krankheit nicht in Arsenals Kader. Per Mertesacker lief von Beginn an auf und spielte durch. Der frühere Bremer hatte das Derby zuvor zum Charaktertest erklärt: „Dies ist eine gute Chance, zu zeigen, wie gut wir sind. Wir müssen Charakter zeigen.“ Den Nachweis, ein englisches Spitzenteam zu sein, blieben die Gunners dann aber wieder schuldig - wie schon am vorigen Sonntag bei der Liga-Heimpleite gegen Manchester City (0:2).

Bei Chelsea wurde auf der Vereinshomepage nach dem ersten Heimspiel-Erfolg 2013 erleichtert getextet: „Die Stamford Bridge lacht wieder.“ Der jüngst von den eigenen Fans so heftig attackierte Interimscoach Benítez befand mit Genugtuung: „In den Spielen, die wir nicht gewonnen haben, hätten wir den Sieg verdient gehabt. Es war nur eine Frage der Zeit, bis wir eine Leistung wie diese zeigen.“ Er gab seinem Sorgenkind Fernando Torres eine Startelf-Chance. Doch Torres blieb auch mit neuer Kurzhaar-Frisur erneut glücklos und wurde schließlich durch Demba Ba (80.) ersetzt. Trotzdem spendete das Publikum diesmal warmen Applaus für den Spanier. Marko Marin kam immerhin mal wieder zu einem Mini-Einsatz (88.).

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