5000 bei Morosini-Trauerfeier

Bergamo (dpa) - Mit einem bewegenden Trauergottesdienst haben rund 5000 Menschen dem toten Fußballer Piermario Morosini in seiner Heimatstadt Bergamo die letzte Ehre erwiesen. „Piermario lebt in unseren Herzen weiter“, sagte Pfarrer Don Luciano Manenti in seiner Predigt.

Der Mittelfeldspieler des AS Livorno hatte am 14. April beim Zweitligaspiel in Pescara einen Herzstillstand erlitten und war im Alter von 25 Jahren gestorben. Der Sarg war mit seinem Trikot mit der Rückennummer 25 geschmückt. Fans hatten vor der Kirche San Gregorio Barbarigo Vereinsfahnen und Schals sowie Bilder des ehemaligen Jugend-Nationalspielers niedergelegt. Als der Sarg aus der Kirche getragen wurde, würdigten sie ihn mit lang anhaltendem Applaus und stimmten immer wieder „Piermario“-Sprechchöre an.

Zu der Trauerfeier waren neben Morosinis Lebensgefährtin Anna und Familienangehörigen seine Mannschaft aus Livorno sowie frühere Teamkollegen verschiedener Clubs gekommen. Viele italienische Top-Clubs hatten Vertreter geschickt. Für den italienischen Fußballverband (FIGC) nahmen unter anderen Präsident Giancarlo Abete und Nationaltrainer Cesare Prandelli teil. Der Fußball-Weltverband (FIFA) war durch den Sprecher von Präsident Joseph Blatter vertreten.

Die meisten Trauergäste verfolgten den Gottesdienst in der nur rund 500 Menschen fassenden Kirche im Stadtteil Monterosso auf einer Video-Leinwand. Der Gottesdienst wurde von vielen Medien in Italien live übertragen.

Bereits am Dienstag hatten rund 8000 Fans in Livornos „Stadio Armando Picchi“ des Fußballstars gedacht. Sein letzter Club AS Livorno teilte mit, Morosinis Rückennummer 25 nicht mehr zu vergeben.

Die genaue Ursache für den Herzstillstand ist weiter unklar. Einen Infarkt oder eine Arterienerweiterung schlossen Rechtsmediziner nach einer sechsstündigen Obduktion am Montag aus. Sie vermuten einen erblich bedingten Genfehler und führen weitere Untersuchungen durch.

Die Staatsanwaltschaft Pescara leitete ein Ermittlungsverfahren wegen fahrlässiger Tötung gegen Unbekannt ein. Dies soll auch klären, ob die Rettungsmaßnahmen durch ein falsch geparktes Polizeiauto entscheidend behindert wurden. Da sich auf dem Rasen bereits mehrere Ärzte und Helfer um den Fußballer kümmerten, geht man bislang davon aus, dass das verzögerte Eintreffen des Rettungswagens keine Auswirkung auf die Überlebenschance hatte.

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