Innenminister Friedrich begrüßt Sicherheitskonzept

Frankfurt/Main (dpa) - Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich hat die Verabschiedung des Fußball-Sicherheitskonzepts durch die 36 Profivereine begrüßt.

Der Fußball solle für Jung und Alt, für Familien und Fans erhalten bleiben. „Um dieses Ziel zu erreichen, müssen wir frühzeitig dafür sorgen, dass Gewalt nicht so ausufert, dass man sie am Ende nicht mehr eindämmen kann“, sagte der Minister im Interview mit der „Frankfurter Allgemeine Zeitung“.

Es gehe darum, das Gemeinschaftserlebnis Fußball zu schützen. „Daher wussten Verbände und Vereine immer, dass unser Wirken auch zu ihren Gunsten ist. Ich sehe in der Annahme des Sicherheitskonzepts daher eine Bestätigung, dass die Vereine erkennen, dass wir mit ihnen zusammenarbeiten wollen“, sagte der auch für Sport zuständige Minister. Er wolle keine Konfrontation mit den Verbänden oder den Fans, sondern gemeinsame Lösungen finden.

Man müsse jetzt in dieser Phase dafür sorgen, dass Ruhe und Ordnung eingehalten würden, so Friedrich. „Auch ich will die Stimmung in deutschen Stadien so weit wie möglich bewahren. Aber es gibt eben absolute Grenzen, die nicht überschritten werden dürfen. Es ist prima, dass die DFL und die Vereine mit dem Sicherheitskonzept klargemacht haben, dass sie dies genauso sehen“, betonte der Minister. Insofern sollte man den Fußball jetzt nicht mit weiteren Drohungen überziehen. Damit stimmte er Ligapräsident Reinhard Rauball zu, der seinen Unmut über das Drängen der Politik geäußert hatte.

Friedrich rief zudem die Fans dazu auf, mehr Zivilcourage zu zeigen. „Was uns jetzt entscheidend weiterbringen würde, wäre, wenn die 99,9 Prozent der Fans auf dem Weg zum Stadion die wenigen, die sich nicht an die Ordnung halten und gewalttätig sind, isolieren. Dann hätten wir schon viel erreicht“, sagte Friedrich, der die ausufernde Gewalt in und um die Stadien verurteilt. „Dass muss zumindest wieder auf ein erträgliches Maß zurückgeführt werden, das wir in allen anderen Bereichen auch haben.“

Dabei sieht Friedrich eine „klare Arbeitsteilung“ zwischen Verbänden und Politik. Die Vereine hätten die Aufgabe, für Ruhe und Ordnung im Stadion zu sorgen und den präventiven Bereich der Fanbetreuung finanziell zu übernehmen. „Die staatliche Seite ist für die öffentliche Sicherheit und Ordnung zuständig“, sagte Friedrich. Daher begrüße er, dass sich die Vereine zu ihrer finanziellen Verpflichtung bekennen würden. Rauball hatte angekündigt, dass sich der bezahlte Fußball künftig mit weit mehr als den bisher 3 Millionen Euro jährlich an Fanprojekten beteiligen wird. Die Politik hatte 10 Millionen gefordert.

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