Gegen die Ultras regt sich Fan-Widerstand

Die Fans in den Stadien wollen nicht mehr akzeptieren, dass nur eine Gruppierung die Fankultur für sich in Anspruch nimmt.

Düsseldorf. Das von der Deutschen Fußball Liga (DFL) verabschiedete Papier „Sicheres Stadionerlebnis“ spaltet die Fanszene in den Stadien. Die normalen Anhänger scheinen nicht mehr bereit, den Alleinvertretungsanspruch der „Ultras“ für die „Fankultur“ in Deutschland hinzunehmen.

Als am Samstag die Rufe „Peters raus“ aus dem Block der Ultras in der Schalker Nordkurve kamen, herrschte plötzlich Ruhe in der Arena. Aber nur wenige Augenblicke, dann formierte sich die Gegenbewegung, „Ultras raus“ und ohrenbetäubende Pfiffe waren zu hören.

Tausende Fans solidarisierten sich spontan gegen die Ultras, die Spaltung der Fangruppen scheint offensichtlich. „Der normale Fan hat von den Protesten einfach genug“, sagt Frank Arndt als Vorsitzender des Schalker Fanclub-Verbandes.

Sebastian Walleit und Jens Volke, zwei von fünf Fan-Beauftragten des Meisters Borussia Dortmund, nannten das von der DFL verabschiedete Papier „kein Teufelswerk“, forderten eine „sachliche Diskussion“ und „mehr Wissen um die konkreten Inhalte“. Anstatt wie die Ultras das Papier als „Schlag gegen die Fankultur“ abzulehnen.

Trainer Jürgen Klopp warb vor dem Pokal-Achtelfinale gegen Hannover 96 um Zuneigung. Beim 3:1-Erfolg in Hoffenheim war Klopps Team von den Anhängern zwischenzeitig die Unterstützung verweigert worden. Klopp sagte am Montag, aktuell sei sicherlich „nicht die beste Phase im Miteinander mit den Fans“. Der Dortmunder Trainer will das unbedingt ändern.

Auch bei Fortuna Düsseldorf kam es zu Gegenbewegungen. Als die Ultras im Spiel gegen Hannover nach einer Schweigephase riefen „Wir sind die Fans, die ihr nicht wollt“, wehrte sich die Mehrheit im Stadion gegen die Meinung der Ultras und feuerte ihre Mannschaft an. jst/cfi

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