GdP-Chef gegen Leibesvisitationen bei Fußballfans

Frankfurt/Main (dpa) - Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) hat eine „überbordende Reglementierung“ für Fußballfans abgelehnt. Dies treffe vor allem die überwiegende Mehrheit friedlicher Besucher, sagte der GdP-Vorsitzende Bernhard Witthaut in einer Pressemitteilung.

Fan-Organisationen befürchten in der Debatte um das umstrittene Sicherheitskonzept im Profifußball, dass künftig vermehrt Ganzkörperkontrollen durchgeführt werden. Politiker hatten eine Verschärfung der Maßnahmen gefordert, da immer wieder Pyrotechnik und Knallkörper in den Stadien gezündet werden.

„Wer ernsthaft erwägt, über durchgängige Leibesvisitationen und Nacktkontrollen von Fans die Sicherheit im Stadion zu erhöhen, schießt nicht nur deutlich am Tor vorbei, sondern verlässt gänzlich den Boden der Verhältnismäßigkeit“, warnte Witthaut. Es müsse in Kauf genommen werden, dass es manchen sogenannten Fans gelänge, auf unappetitliche Weise pyrotechnische Gegenstände ins Stadion zu transportieren; einen Generalverdacht rechtfertige das jedoch nicht. „Das Abbrennen von Bengalos stellt eine Straftat dar und muss kompromisslos verfolgt und bestraft werden“, betonte der GdP-Chef.

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