Okoyino da Mbabi schießt DFB-Frauen ins Finale

Düsseldorf (dpa) - Früher als erwartet erhalten die deutschen Fußball-Frauen die Chance zur Revanche für das bittere Viertelfinal-Aus gegen Japan bei der Heim-WM.

Die überragende Celia Okoyino da Mbabi bescherte der DFB-Elf in Parchal mit ihren drei Treffern (23. Minute/30./65.) beim 4:0 (2:0)-Sieg gegen Schweden den Einzug ins Finale des Algarve-Cups. Das vierte Tor erzielte Alexandra Popp (90.+2). „Heute gibt es nicht zu mäkeln. Ich hatte das Gefühl, wir hatten Schweden von Anfang bis Ende im Griff“, sagte Bundestrainerin Silvia Neid hoch zufrieden.

Im Endspiel trifft der siebenmalige Europameister am Mittwoch im portugiesischen Faro auf Japan. Die Asiatinnen hatten Deutschland am 9. Juli 2011 im Viertelfinale der WM mit 1:0 nach Verlängerung aus dem Turnier geworfen. Das Spiel um Platz drei bestreiten zuvor Schweden und die USA. Die US-Girls büßten am Montag ihren Spitzenplatz in der Gruppe B mit der 0:1-Niederlage gegen Japan ein. Die Amerikanerinnen hatten das WM-Finale in Frankfurt gegen Japan im Elfmeterschießen verloren.

Das DFB-Team präsentierte sich vor 500 Zuschauern gegen Schweden auch ohne die noch verletzten Nadine Angerer und Lira Bajramaj in blendender Spiellaune. Anders als bei den beiden 1:0-Erfolgen gegen Island und China klappte es diesmal auch mit dem Toreschießen. Der Rekord-Europameister ließ gegen das starke Drei-Kronen-Team zudem kaum Chancen zu. „Wir haben erneut ein gutes Mittelfeldpressing gespielt und die Schwedinnen zu langen Bällen verleitet“, befand Neid, die auch die Offensive lobte: „Wir haben besser und klarer nach vorn gespielt und sind so zu den Toren gekommen.“

Als hängende Stürmerin hinter der einzigen Spitze Anja Mittag war Okoyino da Mbabi in ihrem 65. Länderspiel kaum zu bremsen und erzielte ihre Treffer 18, 19 und 20. Nachdem Bianca Schmidt (16.) und Mittag (20.) die ersten Möglichkeiten knapp vergeben hatten, brach Okoyino da Mbabi den Bann: Nach einer Ecke der starken Spielführerin Melanie Behringer war die 23-Jährige vom Bundesligisten Bad Neuenahr per Kopf zur Stelle und ließ Torfrau Sofia Lundgren keine Chance. Nur sieben Minuten später erhöhte Okoyino da Mbabi nach Zuspiel von Mittag auf 2:0.

DFB-Torhüterin Almuth Schult erlebte beim 14. Sieg über Schweden im 20. Duell einen weitgehend ruhigen Nachmittag. Nur in der 28. Minute war sie einmal gefordert. Auch nach der Pause war von den gefürchteten schwedischen Angreiferinnen wenig zu sehen. Die deutsche Defensive sowie die beiden Sechser Lena Goeßling und Viola Odebrecht leisteten ganze Arbeit. „Auch in der zweiten Hälfte sind wir entschlossen in die Zweikämpfe gegangen“, sagte Trainerin Neid.

Nach gut einer Stunde hätte Okoyino da Mbabi schon das 3:0 machen können, traf aber nur das Außennetz. Wenig später machte sie es aus ähnlicher Position besser. Mit einem satten Schuss ins lange Eck schoss sie den zweimaligen Weltmeister zur vierten Endspiel-Teilnahme an der Algarve. Bislang konnte die DFB-Elf das Turnier nur 2006 gewinnen. Nun soll 242 Tage nach dem bitteren WM-Scheitern in Wolfsburg im vierten Endspiel in Portugal der zweite Erfolg eingefahren werden.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort