Hallencup: Bundesliga-Frauen kämpfen um ersten Titel

Magdeburg (dpa) - Bei den Männern weitgehend aus der öffentlichen Wahrnehmung verschwunden, erleben Hallenfußballturniere der Frauen gerade Hochkonjunktur. Am Samstagnachmittag wird beim traditionellen Turnier in Magdeburg wieder der Hallenmeister des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) ermittelt.

Alle zwölf Bundesligisten sind am Start, inklusive Titelverteidiger 1. FFC Frankfurt und Tabellenführer VfL Wolfsburg. Es geht um 5000 Euro Siegprämie. Der Hallenkick gilt bei den Frauen als Spektakel, das immer mehr Freunde gewinnt. Die Getec-Arena dürfte mit 4804 Zuschauern ausverkauft werden, im Vorjahr kamen 4682 Fans. „Wir sind zuversichtlich, dass das klappt“, sagte DFB-Managerin Doris Fitschen.

Bei den Generalproben am vorigen Wochenende spielten sich der SC Bad Neuenahr als Sieger in Bielefeld und Turbine Potsdam als Gewinner in Kiel in eine Favoritenrolle. „Wir wollen zeigen, was wir drauf haben und den DFB-Hallencup gewinnen“, sagte Potsdams Yuki Ogimi.

Bei den Wolfsburgerinnen übt sich Nationalspielerin Lena Gößling in Zurückhaltung. „Im vergangenen Jahr kam das Aus schon in der Vorrunde, jetzt wollen wir das Viertelfinale erreichen und danach muss man schauen“, sagte sie und ergänzte: „Das Feld wird sehr ausgeglichen sein. Für mich gibt es keinen Favoriten. Frankfurt oder Potsdam können genauso gewinnen wie wir oder Bad Neuenahr. Auch Freiburg hat eine starke Mannschaft. Alles ist möglich.“

Ihre Vereinskameradin Nadine Kessler ist forscher: „Wir wollen den Pokal zum ersten Mal gewinnen. Es ist immerhin der erste Titel des Jahres. Ein Erfolg verleiht Motivation für die gesamte Saison. Allerdings kann jeder bei diesem Turnier vorne sein. Die Chancen sind ziemlich gleich. Darin liegt ein Reiz beim Hallenfußball.“

Colin Bell, Trainer beim SC Bad Neuenahr, findet: „Es gibt viele gute Teams. Entscheidend wird sein, wer am schnellsten die Gegebenheiten in der Halle annimmt. Jedes Turnier ist anders.“ Als Minimalziel nennt der Engländer das Viertelfinale.

Für den in dieser Saison schwächelnden 1. FFC Frankfurt hat die Verteidigung des DFB-Hallenpokals laut Trainer Philipp Dahm nicht oberste Priorität. „Wichtig ist mir da nur, dass sich keine Spielerin verletzt und sich das Team selbst organisiert. Wenn es dann noch erfolgreich ist, umso besser“, meinte Dahm, der auf die verletzten Auswahlspielerinnen Simone Laudehr und Lira Bajramaj verzichten muss.

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